*Gastartikel* – Rankpavillons – mehr als nur ein schöner Blickfang

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By Frank

Lesedauer: 6 Minuten

Ein interessanter Artikel über zeitlose und gar nicht aus der Mode gekommene leichte, luftige Gebilde wurde von der Firma eleo-Zaunsysteme e.K. eingereicht. Es geht um Pavillons, die immer sehr angesagt sind, da sie dem „grünen Wohnzimmer“ einen gewissen Touch verleihen. Besonders informativ sind die Ausführungen zu den verschiedenen Bepflanzungsmöglichkeiten und der Pflege. Vielleicht dient dieser Beitrag als Anregung, um sich über eine solche Zierde im Garten einmal Gedanken zu machen.

Ein Pavillon gibt jedem Garten das gewisse Etwas. Er ist Rückzugsort und Besinnungsfleckchen, bietet einen lauschigen Platz für ruhige Stunden und schöne Gespräche. Er vermittelt das Gefühl, mitten in der Natur und doch geschützt zu sein.

Ein Stilmittel klassischer Gartenarchitektur

Pavillons sind ein interessanter Blickfang und ganz individuell gestaltbar. Seit Jahrhunderten gehören sie in jeden schön angelegten Garten – davon legen die Schlossparks und Gutshausgärten Europas beredtes Zeugnis ab. Auch heute noch lassen diese luftigen, frei stehenden Gebilde erahnen, wie ihre Gestaltung die Phantasie der Architekten und natürlich auch die der damaligen Bewohner angeregt haben muss. Ihre oft prunkvolle oder raffinierte Gestaltung zeigt auch, dass sie Bewunderung bei jedem Betrachter hervorrufen sollten. Zugleich aber ist die Idee des Pavillons zeitlos – wäre das nicht auch etwas für Ihren Garten?

Die Varianten moderner Gartenpavillons

Pavillons gibt es in jeder Form und Größe. Ob aus Metall, Holz oder fest gemauert, ob als Sitzgelegenheit gedacht oder zum Durchwandeln, ob bepflanzt, kunstvoll verziert oder mit Laternen geschmückt, auf festem Boden, ja sogar erhöht oder direkt auf der Erde, ob ganz oder halb offen – der Phantasie des Gartengestalters sind keine Grenzen gesetzt. Mittlerweile sind Fertigpavillons problemlos in Baumärkten und Gartencentern zu erhalten. Mit etwas Planung und Geschick kann sie jeder sogar selbst aufbauen. Aber natürlich gibt es auch speziell angefertigte Pavillons, die ganz nach Ihren Wünschen gestaltet werden können.

Grün bewachsen und blütenduftend: der Rankpavillon

Besondere Freude macht das Bepflanzen dieser architektonischen Augenweiden. So schaffen Sie lebendige Refugien, die mit ihrer Blätterpracht zudem vor Wind, Sonne und fremden Blicken schützen. Je nach Wahl der Pflanze können Sie Ihren Pavillon auch zu einem olfaktorischen Highlight machen – wenn nämlich die daran emporrankenden Zweige ihre Knospen öffnen und die Blüten wunderbare Aromen verbreiten. Jegliche Art der Bepflanzung ist hierbei möglich:

• Kletterpflanzen ranken den Pavillon ein (Pflanztipps finden Sie hier>>)

 Beete um den Bau können mit Bodendeckern für die Erde oder Blumen und Kletterpflanzen für die Streben kombiniert werden

    Balkonkästen schmücken fensterähnliche Öffnungen

•     Rabatten und Blumenkübel dekorieren den oder die Eingänge

•     Hecken grenzen den Pavillon vom Rest des Gartens ab

Auf die Berankung eines Pavillons möchten wir näher eingehen. Wichtig ist, sich klarzumachen, dass dieser schöne Effekt nicht von heute auf morgen zu erzielen ist! Wer aber genügend Geduld und einen grünen Daumen mitbringt, kann den Pflanzen dabei zu sehen, wie sie Stück für Stück das Gestell einnehmen. So entsteht nach und nach ein grüner Tempel, in dem der Wind in den Blättern spielt und die Sonne bewegte Schatten ins Innere wirft. Dann wird die Natur selbst zum Gestalter für Ihre besinnlichen Stunden.

Gute Planung als Garant für üppige Pflanzenpracht

Bevor Sie sich jedoch voller Eifer auf das Pflanzen stürzen, lohnt es sich, das Projekt gut zu durchdenken. Nicht jeder Pavillon ist für jede Pflanze geeignet. Unsere Tipps zur Planung, Bepflanzung und Pflege helfen Ihnen, sich in Ihrem Garten einen Ort der Erholung zu schaffen, an dem Sie viele Jahre Freude haben werden.

Es gibt einige wichtige Punkte, die im Vorfeld zu berücksichtigen sind. Dazu gehören:

• Standortbedingungen: Steht Ihr Pavillon an einem schattigen, halbschattigen oder sonnigen Platz? Ist er starken Winden ausgesetzt?

• Bodenbeschaffenheit: Haben Sie fruchtbaren Boden, auf dem auch anspruchsvolle Pflanzen gedeihen? Ist Platz für tiefe Wurzeln vorhanden, ohne dass diese das Fundament schädigen? Gibt es ausreichend Wasser oder die Möglichkeit der Bewässerung?

• Art & Stabilität des Pavillons: Aus welchem Material ist Ihr Pavillon? Manche Pflanzen wie Blauregen sind sehr schwer. Nicht jeder Pavillon hält dieses Gewicht auf Dauer aus, ohne sich zu verformen. Hat Ihr Pavillon ausreichend Streben, an denen die Pflanzen klettern können oder sind zusätzliche Rankgitter nötig?

• Pflegeaufwand & Erfahrung: Wie viel Zeit haben Sie zur Pflege Ihrer Pflanzen? Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Schnitt von rankenden Pflanzen?

• Nutzung des Pavillons: Soll Ihr Pavillon ein Ort sein, an dem Sie in Ruhe ein Glas Wein trinken? Dann sollten Sie darauf achten, keine Pflanzen zu wählen, die viele Insekten anziehen. Kaum jemand wird schließlich gern von Bienen umsummt, wenn er sich gerade erholen will.

Als Rankpavillon empfehlen sich in erster Linie stabile Eisenpavillons, deren Streben eher schlicht gehalten sind, denn nach einigen Jahren ist vom Metall häufig nichts mehr zu sehen.

Wichtig ist auch, dass Ihr Pavillon gut verankert ist. Schließlich hält er, wenn er zugerankt ist, ein nicht ganz unbeträchtliches Gewicht. Auch können Rankpflanzen wahre Windfänger sein. Wer einmal geschützt in einem Pavillon saß, während draußen der Wind blies, weiß, wie starke Kräfte auf die Konstruktion wirken können.

In den Pflanzen hält sich zudem die Feuchtigkeit etwas länger. Witterungsbeständiges Material schützt vor durchgerosteten Stellen, die unter der Last der Pflanzen schnell brechen können.

 

Die Qual der Wahl – welche Kletterpflanze ist die richtige?

Die Wahlmöglichkeiten im Bereich der Rankpflanzen sind groß. Sollten Sie wenig gärtnerische Erfahrung haben, empfehlen wir zunächst einjährige, schnell wachsende Pflanzen wie die Prunkwinde. Dann müssen Sie zwar jedes Jahr aufs Neue pflanzen, ersparen sich dafür den Rankschnitt und können zunächst einmal Erfahrungen sammeln. Anschließend können Sie sich an robuste und langsam wachsende Pflanzen wagen, die pflegeleichter sind.

Für eine dauerhafte Begrünung haben Sie je nach Anspruch und Zeitaufwand verschiedene Möglichkeiten. Auf eine der beliebtesten Rankpflanzen, die Kletterrose, gehen wir zum Schluss noch einmal gesondert ein.

  • Blauregen: robust, stark wachsend mit schwerer Blütenpracht, nur für stabile Pavillons geeignet, sonnig bis halbsonnig, kann bis zu 30 m hoch wachsen
  • Efeu: immergrüne, robuste Pflanze, schattig, leichter Wuchs, auch für weniger stabile Pavillons geeignet, nicht alle Arten winterfest, Früchte sind giftig
  • Clematis (Waldrebe): gibt es in vielen Formen und Blüten, halbschattig, schnell wachsend, vor allem der Schnitt stark arbeitsaufwendig
  • Geißblatt (Jelängerjelieber, Heckenkirsche): immer- bis halbimmergrüne, anspruchsvolle Pflanze mit vielen Arten und stark duftenden Blüten, halbschattig
  • wilder Wein (Jungfernrebe): möglichst sonnig, robust, aber starkwüchsig, nur für stabile Pavillons geeignet, hat im Sommer Fruchtstände, die Insekten anziehen, wunderschöne rote Laubfärbung im Herbst, kann komplett zurückgeschnitten werden und treibt wieder aus
  • Hopfen: schnell wachsend mit vollständig schließendem Blätterdach, kann bis zu 50 Jahre alt werden
  • Trompetenblume: treibt Laub erst spät im Mai aus und bringt erst nach 3-4 Jahren gelbe, orange und rote Blüten hervor, dann aber reichlich, Blüten ziehen Bienen und Hummeln an, braucht volle Sonne, möglichst windgeschützt

Besonders schön, aber aufwendig – der Rosenpavillon

Sie gilt nicht umsonst als Königin der Blumen – schön und anspruchsvoll, mit betörendem Duft und stechend – die Rose. So ist auch ein Rosenpavillon die Krönung der Gartengestaltung und kündet vom großen Geschick der Gärtner.

Rosen benötigen besonders viel Pflege und sind äußerst penibel bei der Platzwahl. Sie benötigen offene, freie und sonnige Orte, jedoch ohne extreme Hitze. Von ungeschützten Südstandorten ist also abzuraten. Sie gedeihen auf mittelschweren bis schweren, tiefgründigen Böden mit hohem Lehmanteil. Staunässe ist tödlich für die sensiblen Pflanzen. In unseren Breiten müssen Rosen regelmäßig gedüngt werden.

Wenn Rosen gute Rankhilfen erhalten, können sie bis zu sechs Meter lange Triebe entwickeln. Sie klettern jedoch nicht von selbst daran hoch. Neue Triebe müssen aufgebunden werden. Geduld und viel Zeit ist hier gefragt. Und ein guter Schnitt! Der Schnitt ist die wohl wichtigste Pflegemaßnahme bei Rosen. Gerade für Pavillons ist es nötig, das Wachstum der kletternden Wunder so zu lenken, dass sich keine Wildtriebe bilden, sich die Blüten dafür aber flächendeckend ausbilden können. Dann können Sie die Königin der Blumen als Obdach in Ihrem Pavillon sogar bis in den Oktober hinein genießen.

 

Pflanzen und Pflegen – wichtige Tipps für eine lange Freude

Egal, für welche Pflanze sie sich entschieden haben – so ganz ohne Pflege kommt keine aus. Achten Sie vor allem nach dem Anpflanzen darauf, die neuen Sprösslinge regelmäßig zu wässern. Je nach Pflegebedarf sind dann nach einem bis drei Jahren die Wurzeln so tief ausgebildet, dass die meisten Kletterpflanzen einen normalen Sommer von alleine überstehen.

Um sie in Form zu halten und den Pavillon nicht überwuchern zu lassen, ist ein regelmäßiger Schnitt vonnöten. Die Zeiten und die Art des Schnittes variieren von Pflanze zu Pflanze. Erkundigen Sie sich darüber am besten schon vor dem Pflanzenkauf und besorgen Sie sich das nötige Werkzeug.

Vor allem in der Zeit, in der Ihre Pflanzen noch nicht ausreichend dicht gewachsen sind, sollten Sie regelmäßig Unkraut entfernen. Und damit Ihre Pflanze gut über den Winter kommt und Sie auch im nächsten Jahr wieder beglückt, empfiehlt es sich, im Herbst eine gut 10 cm starke Laubschicht rund um die Pflanzstelle aufzuhäufeln. Dabei können Sie, wenn Sie keine immergrünen Kletterpflanzen gewählt haben, selbstverständlich auch das Laub nehmen, das Ihre Pflanzen rund um Ihren Pavillon abwerfen. So halten Sie auch gleich noch den Pavillonplatz sauber und ihn umgebendes Gras fleckenfrei – und haben sommers wie winters gleich viel Freude an Ihrem lauschigen Plätzchen.

 

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