Nachdem Sie sich mit den vielen Faktoren, die auf Ihr persönliches Wohlfühlgarten-Konzept Einfluss nehmen, vertraut gemacht haben, geht es nun an die konkrete Planung. Denn noch ist nicht die Zeit, in das nächstgelegene Gartencenter zu gehen, um Pflanzen für den Garten einzukaufen. Bevor Sie den ersten Spatenstich machen, ist es ganz wichtig einen detaillierten Plan Ihres künftigen Wohlfühlgartens anzufertigen. Denn nur mit einer detaillierten Planung ist es möglich, den Garten nach Ihren Vorstellungen harmonisch zu gestalten. Eine andere Vorgehensweise wird unweigerlich dazu führen, dass Sie nicht das Ergebnis erzielen, das Sie sich vorstellen.
Skizzieren und entwerfen
Fertigen Sie also vor dem Pflanzenkauf unbedingt eine Skizze an. Benutzen Sie dazu Millimeterpapier, feine Bleistifte, ein Geo-Dreieck und evtl. einen Zirkel. Grundsätzlich ist die Gartenplanung auch ohne große Vorkenntnisse möglich. Sie sind durchaus in der Lage, eine aussagekräftige Skizze anzufertigen. Es setzt allerdings etwas Geduld und Experimentierfreude voraus. Verzagen Sie nicht, wenn nicht alles beim ersten Entwurf gelingt. Mit jedem weiteren Entwurf kommen Sie Ihrem Traumgarten einen Schritt näher. Bevor Sie jedoch mit dem Skizzieren Ihrer Ideen beginnen, sollten Sie eine Bestandsaufnahme Ihres Grundstücks vornehmen. Dazu nehmen Sie am besten ein Maßband (mindestens 20 Meter Länge) und messen die wichtigsten Strecken im Garten aus. Es geht also um die Grundstücks- und Hauslängen und den Abstand von den Hausecken zur Gartengrenze. Natürlich können Sie diese Maße auch dem Grundrissplan Ihres Grundstücks entnehmen. Anschließend übertragen Sie die Grundstücksgrenzen und Gebäudegrundrisse maßstabsgetreu auf ein Millimeterpapier übertragen. Ein guter Maßstab für Entwurfszeichnungen ist 1 : 50 (1 cm auf dem Papier entsprechen 50 cm Gartenmaß).
Wenn Sie den Bestand aufgenommen und als Entwurfszeichnung festgehalten haben, legen Sie am besten ein Transparentpapier über den Entwurf. Dann haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Ideen und Entwürfe auszuprobieren. Bringen Sie alle Ihre Wünsche zu Papier, erst einmal ungeachtet dessen, ob sie sich auch wirklich umsetzen lassen. Berücksichtigen Sie auch so wichtige Dinge wie z. Bsp. den Sichtschutz zur Gartengrenze, einen möglichen Sonnenschutz auf der Terrasse, die Ausrichtung der Ruhezonen, der Sonnenlichteinfall etc.
Wie bei einem Puzzle lassen sich die Elemente anders anordnen und verschieben. So werden Sie bereits beim Zeichnen feststellen, was am besten miteinander harmoniert, welche Größenverhältnisse am besten geeignet sind und ob Sie die Abendsonne noch genießen können. Ebenso werden Sie schnell feststellen, was sich aus Platzmangel nicht umsetzen lässt. Wenn aus finanziellen Aspekten vorerst auf ein Element verzichtet werden muss, planen Sie es dennoch mit ein, damit es zu gegebener Zeit verwirklicht werden kann.
Gartenplaner aus dem Internet
Sofern Ihnen das Zeichentalent fehlt, gibt es mittlerweile im Internet sehr hilfreiche und einfach umsetzbare Gartenplaner, die Ihnen verschiedenste Ansichten und Gestaltungsmöglichkeiten visualisieren. Sogar die 3D-Darstellung ist mit einigen dieser Planer möglich. Einige davon sind kostenpflichtig, aber es gibt auch Gratis-Varianten. So gibt es mehrere Anbieter u. a. 3D-Gartenplaner, Realtime Landscaping, TurboFLOORPLAN Garten&Landschaftsarchitekt oder Virtual Garden. Mein persönlicher Favorit ist My Garden, ein einfacher und kostenloser Gartenplaner der Firma Gardena.
Hier lassen sich die verschiedenen Grundstücksformen und die zu planenden Elemente schnell und einfach darstellen. Darüber hinaus gibt es bereits vorhandene Vorschläge, die Sie nach Ihren Wünschen umgestalten können.
Sehr häufig handelt es sich um einen bereits eingewachsenen Garten. In diesem Fall trägt man zusätzlich alle Pflanzen und Gartenelemente ein, die erhalten bleiben sollen. Beete lassen sich ohne Probleme verändern oder auch versetzen. Sollten Sie in Ihrem Garten einen alten Baumbestand haben, denken Sie darüber nach, ob Sie diese Bäume in die Neugestaltung integrieren können. Sie sind oft wertvolle Gerüstbildner für den Garten, auf die man bei einer Neupflanzung jahrzehntelang warten müsste.
Das Haus nimmt zumeist einen großen Teil des Grundstücks ein. Terrassen werden überwiegend beim Hausbau mit angelegt, lassen sich aber nach Belieben vergrößern oder verkleinern. Eine Neugestaltung bedeutet meistens auch, dass sich die Wegeführung im Garten ändert. Durch die neue Gestaltung ändert sich oft die Wegeführung im Garten, daher müssen alte Gartenwege in der Regel entfernt werden. Wichtig ist, dass der verdichtete Boden anschließend tiefgründig gelockert wird, damit dort wieder Pflanzen wachsen können.
Es geht ins Detail
Haben Sie Ihre Ideen ausgearbeitet, begeben Sie sich an die Detailarbeiten. In dieser Planungsphase hinterfragen Sie Ihre Wünsche und Ideen noch einmal kritisch. Jetzt ist auch der Zeitpunkt gekommen, sich konkret für einen Gartenstil zu entscheiden. Für einen modernen Garten sind die Wegeführungen sicher anders anzulegen als für einen romantischen, verwinkelten Garten. Auch die Bepflanzung muss sich sinnvoll mit dem Stil verbinden. Checken Sie, ob in einem Familiengarten wirklich alle Generationen auf ihre Kosten kommen. Soll es ein pflegeleichter Garten sein, sind dann nicht doch zu viele Beete und Formgehölze vorhanden.
Neben dem Stil ist zudem noch die Praktikabilität maßgeblich. Wie gut erreichbar sind z. Bsp. der Gerätschuppen oder die Wasserpumpen? Erfüllt die ursprüngliche Gartenplanung diese Kriterien nicht, gehen Sie in Ihrem Entwurf einfach noch einmal einen Schritt zurück und nehmen Sie die entsprechenden Änderungen vor. Legen Sie außerdem die genaue Lage und Größe der Gartenelemente fest.
Formen und Materialien
Dazu kommen die Formen und Materialien sowie die Farben. Wie soll der Sichtschutz letztlich aussehen, welchen Sonnenschutz wählen Sie für die Terrasse, wie werden Ihre Ruhezonen abgetrennt, gibt es Stellen oder Plätze, die besonders hervorgehoben werden sollen etc.? Auch die Wahl der Materialien spielt jetzt eine Rolle. Möchten Sie Wege aus Naturstein oder Kieswege (aus hellen oder dunklen Steinen) anlegen? Soll die Pergola aus Holz oder Metall bestehen? Welches Design wählen Sie für die Wasserspiele? Passen diese Materialen zum Stil des Gartens? Sollen die Wege den Garten aufteilen oder an den Seiten vorbeigeführt werden? Wie gestalten Sie die Gartenräume? Harmonieren die geplanten Elemente und Materialien miteinander?
Der Faktor Zeit
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Ihre Planung. Sie werden wie nahezu alle Gartenplaner feststellen, dass Sie Ihre Entwürfe verwerfen, abändern, korrigieren und noch einmal verwerfen und abändern…. Das ist einfach so. Ihnen werden aber mit der Zeit die richtigen Ideen kommen und der Entwurf für Ihren persönlichen Wohlfühlgarten wird immer vollkommener.
Lesen Sie im nächsten Beitrag wie Sie ein Farbkonzept und die dazugehörigen Pflanzen auswählen. Auch dekorative und passende Stilelemente, die als Eye-Catcher dienen, gehören in Ihren Wohlfühlgarten.