Zu der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) gehört Kurkuma, eine krautige Pflanze, die auch als Gelber Ingwer, Safran- oder Gelbwurzel bezeichnet wird. Die genaue Herkunft der Kurkuma-Pflanze ist nicht eindeutig geklärt, Botaniker gehen jedoch davon aus, dass sie ursprünglich in Indien beheimatet war. Heute wird Kurkuma in allen tropischen Gebieten Asiens, vorzugsweise Südostasien angebaut. In Indien gilt die Gelbwurz-Pflanze als heilig und noch heute wird dort neugeborenen Kindern mit Kurkuma ein gelber Punkt als Glücksbringer auf die Stirn gemalt.
Doch das ist es nicht, was diese Pflanze so wertvoll macht. Es sind vielmehr die vielen nachgewiesenen heilsamen, gesundheitlichen Wirkungen, die diese als Superfood gehandelte Wurzel-Knolle so besonders machen. Ein Grund mehr der Frage nachzugehen, ob der Anbau von Kurkuma im eigenen Garten empfehlenswert ist, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen und wie diese exotische Pflanze zu pflegen ist. Kann die Gelbwurz den Garten zudem mit ihrem Aussehen bereichern und worauf ist sonst noch zu achten.
Ein wenig aus der Botanik
Grundsätzlich werden in der Botanik mehrere Gelbwurz-Arten unterschieden. Dabei ist die indische Gelbwurz (Curcuma longa) am weitesten verbreitet. Alle Gelbwurz-Pflanzen erreichen Höhen von bis zu 175 cm und haben einen bis zu faustgroßen knolligen Wurzelstock (Rhizom), der in zahlreiche Wurzeln und dünne Nebenrhizome ausläuft. Diese Nebenrhizome sehen fingerförmig aus und haben wie auch die anderen Wurzelausläufer knollenartige Verdickungen an ihren Enden.
Die Kurkumarhizome erinnern äußerlich sehr an Ingwer, sind im Gegensatz dazu aber zylindrisch und von intensiv gelber Färbung. Diese Färbung verdankt das Rhizom einem Farbstoff Namens Curcumin, welcher bis zu drei Prozent des Massevolumens ausmacht.
Aus dem Wurzelstock treiben häufig noch vor den Blättern die aufrechten Blütenstände aus. Die meist bodenständigen Blätter der Kurkuma sind lilienartig und können bis zu 120 cm lang werden. Die optisch auffälligen, ährigen Blütenstände sitzen bei der Kurkuma-Pflanze an einem Scheinstamm, der aus den Blattscheiden der grünen Blätter gebildet wird. Unter den mehr als 80 verschiedenen Kurkuma-Sorten gibt es diverse Sorten mit besonders attraktiven Blüten, die sich mit ihrer prachtvollen Krone sehr ansprechend im Freigelände zeigen.
Anzucht von Kurkuma-Pflanzen
Da die Vegetationsperiode für Kurkuma hierzulande verhältnismäßig kurz ist, kann das Vortreiben der Knollen in einem Topf durchaus sinnvoll sein. Pflanzen, die unter diesen Voraussetzungen im Frühjahr ausgesetzt werden, blühen üblicherweise in den Sommermonaten von Juni bis August.
Es lassen sich bei einer Kultur auf der Fensterbank sogar ganzjährige Blühzeiträume erreichen. Ein Blütenstand kann Sie bis zu drei Wochen erfreuen, bevor er von selbst abstirbt. Werden die abgestorbenen Blüten relativ zeitnah abgeschnitten, bilden sich mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Zeitraum von etwa drei Monaten mehrere Blütenstände hintereinander.
Saatgut für die Anzucht der Gelbwurz ist hierzulande nur eher selten zu bekommen. Selbst die Kurkuma Pflanze ist leider nur bei den wenigsten deutschen Baumärkten oder Gärtnern als vorgezogene Topfpflanze zu finden.
Vermehrung, Standort und Pflege
Die einfachste Vermehrungsmethode ist daher das Teilen der Rhizome. Diese treiben nach dem Einpflanzen in die Erde und einer entsprechende Bewässerung relativ rasch aus. Beachten Sie dabei unbedingt, dass jede Teilung auch eine gewisse Schwächung darstellt. Aus diesem Grund sollten Sie die einzelnen Stücke nicht kleiner als bis etwa 3 bis 5 cm pro Stück zerteilen.
Für die Anzucht eignen sich Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 80% ideal. Dauerhaft unter 12 Grad hält die Pflanze nicht aus und die Blüten und Blätter sterben ab. Um ausreichend Platz zur Verfügung zu stellen, sollten Sie ein Pflanzgefäß mit einem Fassungsvolumen von mindestens 15 Liter wählen. Das Pflanzsubstrat besteht aus einfacher Blumenerde, der Sie ca. 30% Kies untermischen. So werden die Rhizome der Pflanzen gut belüftet und Sie können die Erde leichter feucht halten, ohne dass zu Problemen mit Staunässe kommt.
Mit dem Düngen beginnen Sie dann, wenn im Frühling oder frühen Sommer die ersten Pflanzenblätter sprießen. Je nach Wuchs und Größe der Kurkumapflanze sind 2 bis 4 monatliche Gaben von Flüssigdünger zu empfehlen. Ab September sollten Sie das Düngen dann einstellen.
Da Kurkuma den Ursprung in eher tropischen Regionen hat, bevorzugt die Pflanze einen warmen und sonnigen Standort, idealerweise dort, wo eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht z. Bsp. in der Nähe von Wasser.
Überwintern kann die Gelbwurz allerdings nicht im Freien. Doch das ist kein Problem. Zu beachten ist lediglich, dass nur die Wurzeln der Pflanze überwintern, während die Blätter vollständig verwelken. Die möglichst konstante Temperatur sollte bei ca. 18 °C liegen. Die Lagerung über den Winter erfolgt in trockenem Sand oder Erde.
Ernte der Kurkuma-Wurzeln
Die Ernte der Knollen findet im Herbst. Die Rhizome oder Wurzelstöcke der Kurkuma-Pflanzen werden dann ausgegraben, wenn die oberirdischen Teile der Pflanze schon von selbst abgestorben sind. Ein solcher Wurzelstock wiegt direkt nach der Ernte ungefähr anderthalb bis drei Kilogramm und wird sorgfältig vom Erdreich befreit. Anschließend sollten Sie das grobe, äußere Gewebe entfernen. Sowohl in der Medizin als auch zur Herstellung des Küchengewürzes wird nur der Wurzelstock mit seinen Verzweigungen verwendet.
Verwendung von Kurkuma
Die Rhizome können anschließend verschiedenartig verwendet werden:
- in getrockneter und fein gemahlener Form als Gewürz (gelb färbend)
- in kleine Stücke geschnitten als würzender Bestandteil
- als Naturheilmittel
- für den erneuten Anbau im Folgejahr
Die Inhaltsstoffe machen die Wurzeln so wertvoll
Die fast schon unglaublichen gesundheitlichen Wirkungen verdankt die Kurkuma-Wurzel ihren ganz besonderen Inhaltsstoffen, die in dieser Form in keiner anderen Pflanze enthalten sind.
Eine Kurkuma-Wurzel enthält:
- 5 bis 7 % ätherisches Öl mit den Hauptkomponenten Curlon, Tumeron, Zingiberen und Curcumol
- ca. 4-6% Curcuminkomplexe
- Kalium, Mangan, Stärke
Zahlreiche Studien haben inzwischen die vorbeugenden, lindernden und sogar heilenden Wirkungen der Kurkuma bei den unterschiedlichsten Erkrankungen von A wie Alzheimer, über K wie Krebserkrankungen bis Z wie Zahnfleischentzündung nachweisen können.
Die heilsamen Wirkungen im Überblick
Mittlerweile haben selbst die Kommission E des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und die Weltgesundheitsorganisation WHO die heilsamen Wirkungen von Kurkuma für Körper und Seele anerkannt.
Diese gesundheitlichen Wirkungen hat Kurkuma:
- stark antioxidativ
- entzündungshemmend
- verdauungsfördernd
- leberstärkend
- lindernd bei Blähungen und Völlegefühlen
- krampflösend
- immunstärkend
- hemmend auf das Wachstum von Bakterien, Viren, Pilzen
- schmerzstillend
- blutdruckregulierend
- stimmungsaufhellend
- hemmend auf das Wachstum von Tumoren
Aus diesem breiten Wirkungsspektrum lässt sich eine Vielzahl von Anwendungsgebieten ableiten, bei der Sie die Gelbwurz oder Kurkuma aus Ihrem eigenen Garten einsetzen können.