Wenn Sie frische Kräuter lieben und sich nicht immer von dem Angebot auf dem Markt oder in dem Supermarkt abhängig machen wollen, sollten Sie sich überlegen, eine Kräuterspirale oder Kräuterschnecke zu bauen bzw. in Ihrem Garten aufzustellen. Die Materialien für eine Kräuterspirale sind vielfältig und hängen auch davon ab, ob Sie diese selber aufbauen oder ein fertiges Produkt erwerben wollen. Dieser Beitrag enthält eine Bauanleitung, wenn Sie die Kräuterspirale selber bauen wollen und Informationen, wie Sie diese richtig anlegen und bepflanzen.
Der Vorteil ist auf jeden Fall immer der, dass die Kräuter in einem dreidimensionalen Beet angebaut werden. So wird es möglich, auf kleinstem Raum Standortansprüchen von Pflanzen aus verschiedenen Klimazonen gerecht zu werden.
Eine Kräuterspirale gilt als ein Beispiel für permakulturelle Gestaltung. Letztlich soll das bedeuten, dass dieses Konzept auf die Schaffung von dauerhaft funktionierenden, nachhaltigen und naturnahen Kreisläufen abzielt.
Der Aufbau einer Kräuterspirale
Bei einer Kräuterspirale handelt es sich bezeichnenderweise um ein spiralförmig nach oben windendes Gebilde. Der aufgefüllte Boden sollte möglichst nach oben hin zunehmend mit Sand durchmischt werden, um ihn durchlässig zu machen. Wählen Sie als den idealen Standort für Ihre Kräuterspirale eine windgeschützte und sonnige Stelle. Mithilfe der Sonneneinstrahlung können die Kräuter so ihre Inhalts- und Aromastoffe optimal entwickeln.
Ein besonders guter Platz für die Kräuterspirale zeichnet sich durch die Nähe zu Ihrem Haus aus. Sie haben dann einen kurzen Weg, der Ihnen zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter die Möglichkeit bietet, frische Kräuter in Ihre Küche zu holen.
Die Zonen einer Kräuterspirale
Eine Kräuterspirale oder Kräuterschnecke lässt sich in vier Zonen einteilen. Der Übergang der einzelnen Zonen ist jedoch fließend, so dass vielfältige und unterschiedliche Wachstumsbedingungen entstehen.
Allgemein gilt hier die Unterteilung in 4 Zonen:
Wasserzone
Idealerweise beginnt die Kräuterspirale mit einem kleinen Teich an der Südseite. Eine solche Wasserfläche sorgt für ein feuchtes Mikroklima. Hinzu kommt, dass Licht und Wärme gegen die Südwand reflektiert werden und die Wurzeln der wärmeliebenden Kräuter fördern. Bei großer Hitze wirkt der Teich temperaturmildernd.
Feuchtzone oder frische Zone
Dieser Bereich liegt neben der Wasserzone und entspricht im höher liegenden Teil den typischen mitteleuropäischen Wachstumsbedingungen. Der Boden ist noch humusreich, wird aber immer durchlässiger. Auch gibt es hier Bereiche im Halbschatten.
Normale Zone
Der Boden in dieser Zone sollte humos sein und im Halbschatten liegen. Es bietet sich an, diesen Boden mit Komposterde anzureichern. Die Kräuter, die Sie aus dem heimischen Garten kennen, finden hier ihren Platz.
Trockenzone oder Mittelmeerzone
In diesem Bereich der Kräuterspirale ist der Boden durchlässig und mager. Sehr gut ist es, wenn Sie dem Boden Kalk untermischen. Der innere Aufbau der Kräuterspirale gewährleistet eine gute Drainage, die durch Füllmaterial unterstützt werden kann.
So schaffen Sie ideale Bedingungen für zahlreiche Küchenkräuter des Mittelmeerraumes.
Kräuterspirale selber bauen
Sie wollen Ihre Kräuterspirale selber bauen? Gut, dann benötigen Sie zuerst einen vollsonnigen Platz. Die meisten Kräuter brauchen nämlich viel Licht und Wärme.
Die Anlage sollte nicht zu klein ausfallen, damit sich die verschiedenen Kräuter gut entfalten können. Je nach Größe Ihres Gartens sollten Sie mindestens 3 bis 7 Quadratmeter an Fläche einplanen. Von der Grundfläche Ihrer Spirale hängt dann auch die Höhe ab.
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Die benötigten Materialien
Zuerst einmal besorgen Sie sich unbedingt ausreichend Steine für die Trockenmauer. Kies oder Schotter eignet sich am besten für die Drainage und Bauschutt hilft beim Befüllen der mediterranen Zone.
Jetzt noch zum Teich: Hier nehmen Sie einfach einen Fertigteich, Teichfolie oder nutzen einen Mörtelkübel.
Zur Verfüllung der Spirale benötigen Sie Mischungen aus Erde, Sand und Kompost oder Stroh.
Ebenfalls zum Einsatz kommen ein Spaten oder eine Schaufel, Pflöcke, eine Schnur und evtl. ein Hammer. Sobald Sie alle benötigen Materialien zusammen haben, kann es losgehen.
In 4 Schritten zur eigenen Kräuterspirale
Schritt 1: Boden vorbereiten
Sie haben den Platz für Ihre Kräuterspirale im Garten festgelegt? Dann stecken Sie als Erstes mit den Pflöcken und einer gespannten Schnur den Grundriss der Anlage ab. Es kann sein, dass Sie hierzu den Hammer verwenden müssen, um die Pflöcke in die Erde zu schlagen.
Eine andere Variante, um einen Grundriss entstehen zu lassen, ist ein Zirkel. Dieser besteht aus einer dem Durchmesser entsprechenden, langen Schnur mit jeweils einem Pflock o. Ä. an beiden Enden. Der eine Pflock (oder wie in der Skizze ein Eimer) wird etwa in die künftige Mitte der Kräuterspirale gesteckt und mit dem anderen Pflock ziehen Sie bei gespannter Schnur einen Kreis in die Erde. Anschließend markieren Sie in der Mitte die Trockenzone oder mediterrane Zone mit einem kleinen Kreis.
Bei beiden Vorgehensweisen orientieren Sie sich an der Form eines Schneckenhauses. Die Spirale sollte sich später nach Süden hin öffnen. Heben Sie innerhalb der abgesteckten Fläche bzw. des Kreises die Erde spatentief aus. Die Wasserstelle wird etwa 40 Zentimeter tief ausgehoben.
Ist der Aushub sandig, können Sie diesen später sogar als Gemisch für die Kräutererde verwenden.
Schritt 2: Fundament anlegen und Trockenmauer bauen
Für die Mauer benötigen Sie ein Fundament. Dazu können Sie die abgetragene Fläche mit einer etwa 10 cm dicken Schicht aus grobem Schotter oder Bausplitt auffüllen. Dies gilt allerdings nicht für die Teichfläche. Der Schotter oder der Bausplitt dienen als Fundament für die Mauer und dient als Drainage, sodass später keine Staunässe entstehen kann.
Nun wird die erste Reihe Steine gelegt. Dies sollte in Form einer Spirale mit zwei Windungen geschehen. Bauen Sie die Mauer als Trockenmauer, das heißt ohne Verwendung von Mörtel. Eine solche Mauer sieht natürlicher aus und zwischen den Fugen ist Platz für Kräuter und nützliche Tiere.
Um eine Spirale zu formen, ziehen Sie die Steine treppenartig nach oben. Genauer gesagt, sparen Sie, beginnend an der Feuchtzone, bei jeder Außenreihe einen Stein aus. Dadurch bekommen Sie eine schräge Steigung hin. Die Kräuterspirale bleibt im Bereich der Feuchtzone also flacher und wächst mit den Rundungen in die Höhe. Die dadurch entstehende Fläche hat den Vorteil, dass einerseits der Lichteinfall günstiger ist und Sie außerdem mehr Pflanzen unterbringen können. Und Sie erreichen, dass am Ende die Trockenzone den höchsten Bereich bildet.
Sehr schön sehen Natursteine für die Trockenmauer aus. Diese sollten mindestens faustdick sein. Aber auch Klinkersteine lassen sich gut verwenden. Wichtig ist es, dass Sie auf einen ebenen Unterbau achten, um Schieflage Ihrer Spirale zu vermeiden.
Schritt 3: Die Spirale befüllen und weiter aufbauen
Als Nächstes füllen Sie die Fläche mit einer Schicht grobem Schotter auf, die im inneren Kern eine Höhe von 50 cm erreichen sollte. Zur Wasserstelle hin nimmt die Stärke der Schotterschicht zunehmend ab. Bauen Sie dann die Spirale aus Steinen und Erde schrittweise weiter, bis Sie die höchste Stelle der Spirale erreicht haben.
Nehmen Sie für die Verfüllung keine normale Gartenerde, sondern verwenden Sie für die verschiedenen Feuchtigkeitsbereiche Mischungen aus Erde, Sand und Kompost. Die Zusammensetzung der Erde sollte so variiert werden, dass sie den Bedürfnissen der Pflanzen entspricht. Die Erde muss diese erforderlichen Bestandteile im bestimmten Maße enthalten und das Wasser muss gut versickern können.
Grundsätzlich gilt, dass für die oberste, trockene Zone der Gartenerde zur Hälfte Sand zugesetzt wird. Stark lehmige Erde kann mit Kalksplitt versetzt werden. Nach unten hin nimmt der Sandanteil stetig ab und der Anteil an humoser Erde sowie Kompost zu. Am Ufer des Teiches besteht die Mischung nur noch aus Erde und Kompost.
Schritt 4: Teich anlegen
Der kleine Teich, der zum Schluss am Fuße der Kräuterspirale angelegt wird, sollte so ausgerichtet sein, dass die Feuchtigkeit in die dafür vorgesehene Zone ziehen kann.
Wenn Sie einen Fertigteich oder einen Mörteltopf verwenden, füllen Sie diese mit Kieselsteinen – bis ca. 10 cm unter den Rand – auf. Bei einer Teichfolie sollten Sie zuerst eine fünf Zentimeter dicke Schicht Sand einfüllen, dann die Folie einbringen und nochmals mit einer Sandschicht vor Beschädigungen schützen. Nachdem Sie den Teich mit Wasser gefüllt haben, lässt sich der Folienrand mit großen Steinen verstecken.
So vorteilhaft eine Wasserstelle ist, muss diese nicht zwingend angelegt werden. Wenn Sie darauf achten, dass in der Feuchtigkeitszone die richtigen Bedingungen gegeben sind, funktioniert eine Kräuterspirale auch ohne einen Teich. Mit einem Teich ist es zugegebenermaßen ein schönerer Anblick.
Zusammenfassung im Querschnitt
Wenn wir uns den Aufbau einer Kräuterspirale noch einmal zusammenfassend im Querschnitt ansehen, so hat diese folgenden Aufbau:
Der Teich sollte in Abhängigkeit von den verwendeten Materialien rund 40 Zentimeter tief werden. Füllen Sie in die zuvor ausgehobene Mulde eine fünf Zentimeter dicke Schicht Sand. Bei einer Teichfolie kommt eine weitere Schicht Sand hinzu. Eine ca. 10 cm dicke Schicht aus grobem Kies bildet die Grundfläche der Spirale und die aufgeschichteten Steine bilden das Gehäuse.
Im Inneren der Spirale kommt der grobe Schotter zum Einsatz. Diese Schicht sollte im Kern eine Stärke von rd. 50 cm haben. Den Anforderungen der jeweiligen Zonen entsprechend werden die Mischungen aus Erde, Sand, humoser Erde und Kompost hinzugefügt. Dann noch das Wasser – und geschafft!
Es ist vollbracht! Sie haben Ihre eigene Kräuterspirale aufgebaut. Vor dem Bepflanzen sollten Sie jedoch noch ein wenig warten, bis der Boden gesackt ist und auch die Erde sich gesetzt hat. Gegebenenfalls müssen Sie noch etwas Erde nachfüllen. Idealerweise lassen Sie in paar Regentage verstreichen – das gesamte Gebilde wird dadurch stabiler.
Kräuterspiralen komplett oder als Bausatz kaufen
Gabionen – cooles Design für die Kräuterspirale
Kräuterspiralen aus Gabionen sind genauso unverwüstlich wie selbst gebaute Modelle und sehen zudem recht stylish aus.
Die Kräuterspirale wird mittels Steckverbindungen spiralförmig zusammengebaut. Eine gute Qualität erkennen Sie daran, dass die Gitter mit einer Zink-Aluminium Beschichtung erhältlich sind. Durch ein spezielles Verfahren werden bei diesem Verzinkungsprozess 5 % Aluminium zugeführt und dadurch eine 50 % längere Lebenserwartung als bei einer herkömmlichen Starkverzinkung erreicht.
Für die Gitterbefüllung sind alle Steinsorten mit einer Körnung zwischen 20 mm und 40 mm geeignet. Eine Größe also, die verhindert, dass die Steine durch die Gitter fallen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, das Gitter auch mit groben Rindenmulch oder Pinienrinde zu befüllen.
Holz – für einen natürlichen Look
Wer es natürlicher mag, für den bieten die Hersteller viele Variationen aus Holz an. Diese Modelle aus Holz sind sehr beständig und halten bei guter Pflege 15+ Jahre.
Bei den Holzvarianten ist es allerdings wichtig, dass diese keinen direkten Kontakt zu Erde haben und innen mit Folie ausgekleidet werden. Der Aufbau dieser Spiralen ist relativ leicht, da die Bretter alle schön auf einem Draht aufgefädelt geliefert werden. Sie können die Spirale dann leicht in die gewünschte Form bringen.
Kunststoff – günstige, witterungsbeständige Alternative
Die Bausätze aus wärmeisolierenden, witterungs- und frostbeständigen, abgerundeten Bausteinen eignen sich besonders für kleine Gärten. Biologische Anzuchtbedingungen sollen ein rasches Wachstum garantieren.
Durch das Stecksystem sind die einzelnen Elemente sehr variabel zu montieren und lassen Raum für individuelle Kreationen.
Corten-Stahl – edler Rost für Individualisten
Für Liebhaber von etwas ausgefalleneren Varianten bieten sich die Bausätze aus Corten-Stahl an. Diese sind leicht zu montieren und werden sicher schnell zum Hingucker im Garten.
Corten-Stahl zeichnet sich durch seine spezielle Legierung mit Edelstahl-Legierungszusätzen aus. Diese bildet unter der eigentlichen Rostschicht eine besonders dichte Sperrschicht, die den Stahl vor schneller Korrosion schützt. Modelle aus diesem Material sind sehr unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und die charakteristische Patina entwickelt sich bereits nach kurzer Zeit im Freien.
Granit – Kräuterspirale mit exklusivem Touch
Wenn Sie es noch exklusiver wünschen, dann entscheiden Sie sich für eine hochwertige Kräuterspirale aus Granit. Auch bei dieser Ausführung werden verschiedene Klimazonen imitiert, um für die Pflanzen perfekte Wachstumsbedingungen zu schaffen.
Die einzelnen Granitplatten sind ringsum gefast und haben eine geflammte Oberfläche. Die Platten werden mit Edelstahlverbindungselementen miteinander verbunden. Einmal aufgebaut, ist das mit Sicherheit der „Eyecatcher“ im Garten.
Darüber hinaus finden Sie noch eine ganze Reihe anderer Ideen, die die Kreativität der Hersteller veranschaulichen. So ist bei diesem Angebot an unterschiedlichen Designs garantiert für jeden Geschmack etwas dabei.
Eine Kräuterspirale bepflanzen
Die ideale Pflanzzeit für mehrjährige Kräuter ist das Frühjahr, denn vor allem mediterrane Arten sind nach der Herbstpflanzung etwas frostempfindlich. Winterharte Arten können hingegen gut im Herbst ausgesetzt werden. Gekaufte Pflanzen können Sie hingegen ständig in die Spirale einpflanzen. Allerdings nur, wenn der Boden frostfrei ist.
Bevor Sie den Kräutern ihren Platz zuteilen, stellen Sie die Kräuter zunächst noch mit den Töpfen auf ihre vorgesehenen Posistionen. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, die einzelnen Standorte sowie die Abstände noch einmal zu überprüfen.
Alles Weitere kennen Sie aus dem Gartenbeet. Graben Sie an den vorgesehen Stellen jeweils ein Loch, setzen den Wurzelballen hinein und füllen das Loch anschließend wieder auf. Die Pflanzen sollten nicht tiefer im Boden sitzen als vorher im Topf. Drücken Sie die Erde vorsichtig fest und gießen Sie die Pflanzen mit reichlich Wasser gut an.
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Ein- und zweijährige Kräuter lassen sich sehr gut auf der Fensterbank vorziehen oder aber nach den Eisheiligen direkt in die Spirale einsäen.
Haben Sie sich für Kräuter mit hohem Nährstoffanspruch entschieden, sollten Sie die Erde je nach Bedarf mit Dünger versorgen. Im Bereich der Feuchtzone fördert die Untermischung von Kompost das Wachstum. In der Trockenzone bevorzugen die Kräuter sandigen Boden.
Das richtige Miteinander ist wichtig
Achten Sie auf ein ausgewogenes und verträgliches Verhältnis der Kräuter untereinander. Einige Kräuter neigen dazu, andere zu verdrängen. Auch gehört zum Kräuter-Wissen, dass es einjährige, zweijährige und mehrjährige Kräuterpflanzen gibt. Es geht also um das richtige Miteinander, das auf engem Raum sehr wichtig ist.
In einer Kräuterspirale kann alles wachsen, was Sie für Ihre Küche benötigen. Im Zentrum oder Turm der Trockenzone, befinden sich idealerweise die mediterranen Kräuter wie Salbei, Rosmarin oder Thymian. Den mittleren Zirkel der Spirale bewohnen Kräuter, die wie Koriander, Zitronenmelisse oder Schnittlauch, die Sie auch im normalen Gartenboden pflanzen würden. In den unteren Bereich gehören die Kräuter, die es wie Minze, Basilikum oder Petersilie gerne etwas frischer mögen.
Da die hohen Pflanzen den kleinwüchsigen Pflanzen das Licht wegnehmen können, sollten diese einen hinteren Platz einnehmen. Es gibt Kräuterarten, die wie die Minze zum Wuchern neigen. Diese pflanzen Sie am besten in Gefäße ohne Boden ein. Das Wasser kann weiter abfließen und das Wuchern wird gehemmt.
Die Bepflanzung einer Kräuterspirale ist immer eine ganz individuelle Angelegenheit, die Ihre persönlichen Vorlieben widerspiegelt. So gibt es keine Vorgaben, welche Pflanzen in Ihren Kräuteranbau gehören. Im Folgenden finden Sie eine beispielhafte Zuordnung bestimmter Kräuter und ihren Zonen sowie Hinweise auf ein paar Besonderheiten.
Mögliche Pflanzen für Ihre Kräuterspirale
Obere Zone
- Anis
- Bergtee (Griechischer Bergtee)
- Bohnenkraut
- Currykraut
- Lavendel (Provence-Lavendel)
- Lorbeer
- Majoran
- Oregano
- Rosmarin
- Salbei
- Thymian (Orangen-Thymian, Lavendel-Thymian)
- Ysop
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Mittlere Zone
- Basilikum
- Beifuß
- Borretsch
- Estragon
- Fenchel (Gewürz-Fenchel)
- Kamille
- Kapuzinerkresse
- Kerbel
- Koriander
- Melisse (Zitronen-Melisse)
- Minze (Garten-Bergminze)
- Petersilie
- Pimpinelle
- Portulak
- Rucola (Garten-Senfrauke, Wilde Rauke)
- Sauerampfer
- Schafgarbe
- Schnittlauch
- Waldmeister
- Wermut
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Untere Zone
- Baldrian
- Baum-Spinat
- Bärlauch
- Beinwell
- Brunnenkresse
- Dill
- Estragon
- Liebstöckel
- Meerrettich
- Muskatkraut
- Indianernessel
- Schnittlauch
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Uferzone des Teichs oder Feuchtbereichs
- Bachbunge
- Brunnenkresse
- Kalmus (Amerikanischer Kalmus)
- Pfefferminze
- Wassernuss (direkt auf dem Wasser)
Sonnige Stellen zwischen den Steinen
- Dachwurz
- Eiskraut
- Mauerpfeffer
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Besonderheiten
Idealerweise setzen Sie hier die Kräuter zusammen, die gleiche Wachstums- und Pflegebedingungen haben. Währen Schnittlauch und Knoblauchkraut sich beispielsweise gut ergänzen, sieht es bei der Konstellation Petersilie und Schnittlauch schon wieder ganz anders aus. Wenn Sie diese zusammen pflanzen, können Sie fast zusehen, wie die Petersilie verkümmert.
Pfefferminze neigt dazu, sich sehr stark zu vermehren. Hier steht Ihnen mit der Garten-Bergminze eine Alternative zur Verfügung. Petersilie benötigt Anbaupausen und muss immer wieder versetzt gepflanzt werden.
Basilikum, Majoran und Dill sind unverträglich miteinander. Gleiches gilt für Borretsch und Petersilie. Ebenfalls keine guten Nachbarn sind Dill und Salbei, Kümmel und Fenchel oder Kerbel und Koriander.
Salbei zeichnet sich durch hohen Wuchs aus. Der Durchmesser beträgt 60 bis 80 cm. Daher macht es Sinn, Salbei in Ecken zu pflanzen. Dadurch wird diese Pflanze an zwei Seiten begrenzt.
Basilikum gewöhnen Sie am besten an eine Kräuterspirale, indem Sie Samen benutzen, der sich an die Gegebenheiten anpassen kann. Idealerweise im oberen Bereich der mittleren Zone aussäen. Gleiches gilt auch für die Brunnenkresse, die im unteren Bereich ausgesät wird.
Zitronenmelisse ist starkwüchsig und breitet sich rasch unterirdisch aus. Diese verhindern Sie mit einer Rhizomsperre oder einem Plastiktopf ohne Boden.
Das richtige Gießen
Eine neu angelegte Kräuterspirale benötigt anfangs für das richtige Gießen ein wenig mehr Aufmerksamkeit, später immer weniger. So sollten Sie am Anfang auf jeden Fall etwa einmal pro Woche Jahr gießen. Dabei beginnen Sie immer von oben. Im zweiten Jahr gießen Sie nur noch bei Bedarf, wobei Sie dem unteren Bereich mehr Wasser zukommen lassen.
Danach beginnt die pflegeleichte Phase, denn Sie brauchen nur noch ab und an unteren Bereich zu gießen. Das benötigte Wasser zieht sich von allein nach oben.
Boden regelmäßig auflockern
Im Zusammenhang mit dem Gießen achten Sie möglichst darauf, dass die Bodenoberfläche Ihres Kräuterbeetes immer gleichmäßig locker bleibt. Verkrustete Oberflächen lassen nicht mehr genügend Wasser zu den Kräuterwurzeln durchdringen, selbst wenn diese sehr genügsam sind. Mit einer kleinen Gartenharke lässt sich die Bodenoberfläche gut etwas auflockern.
Die beste Nährstoffzufuhr
Bei den Kräutern in Ihrer Kräuterspirale sollten Sie weitgehend auf chemische Düngemittel verzichten. Diese können den Geschmack einzelner Kräuter stark beeinflussen. Meistens ist eine einmalige Kompostdüngung der Kräuterpflanzen im Frühjahr und Herbst völlig ausreichend. Das Unkraut jäten lässt sich damit gut verbinden.
Sehr viel Gutes tun Sie für Ihre Kräuter, wenn Sie mit verdünnter Brennnesseljauche gießen. Diese macht die Kräuter widerstandsfähiger gegen Blattläuse. Weiterhin liefert die Jauche neben Stickstoff viele Mineralstoffe wie Eisen, Kieselsäure, Kalium oder Kalzium.
Die richtige Pflege im Winter
Es gibt mehrjährige Kräuter, die nicht winterhart sind. Diese überwintern am besten in Töpfen an einem geschützten Ort im Haus. Auch die Kräuter aus der Wasserzone, die in Kübeln sind, fühlen sich an einem geschützten Ort wesentlich wohler. Sollte im Haus kein Platz dafür sein, schützen Sie die Wurzeln dieser Pflanzen vor Kälte, indem Sie die Kübel auf Styropor oder ähnlichem Material stellen. Auch ein Gartenvlies kommt hier zur Anwendung.
Die winterharten Kräuter sollten Sie unbedingt mit einem Gartenvlies verpacken oder mit Reisig vor der Kälte schützen. Dann haben Sie im nächsten Frühling wieder Freude an Ihrem Kräuterbeet.
Ob Sie es glauben oder nicht: Im Winter kommt ein Vertrocknen der Pflanzen häufiger vor als das Erfrieren. Auch im Winter gilt also, unbedingt an frostfreien Tagen zu gießen.
Bei starkem Schneefall befreien Sie das Vlies von der Schneelast, damit die Pflanzen nicht geschädigt werden.
Fazit
Mit einer Kräuterspirale entscheiden Sie sich für frische Kräuter zu jeder Jahreszeit. Richtig platziert finden Sie immer alle Kräuter in Reichweite. Schließlich steht eine Kräuterspirale für Vielfalt. Und trotzdem benötigt sie nicht übermäßig viel Platz und ist sicher eine Überlegung, selbst für kleinere Gärten.
Schnell mal ein Blatt Koriander oder Basilikum? Oder Thymian und frische Minze? Idealerweise können durch die Spiralform der Kräuterspirale vier unterschiedliche Klimazonen simuliert werden, die das gesunde Wachstum zahlreicher Pflanzen ermöglichen. Zudem werden Schädlinge durch das Zusammenwirken verschiedener Pflanzen abgehalten. Nützliche Tiere wie z. B. Eidechsen und Insekten hingegen fördern Sie, denn diese finden in der Kräuterspirale Unterschlupf.
Kräuter fühlen sich bei Staunässe unbehaglich. Die Kräuterspirale ist so konzipiert, dass überschüssiges Wasser von oben nach unten abfließt. Es sammelt sich im flachen Bereich und wird von der Erde aufgenommen. Der untere Abschnitt eignet sich daher besonders für die Kräuter gut, die die Nähe von Wasser für gesundes Wachstum schätzen.
Mediterrane, wärmeliebende Kräuter profitieren ebenfalls von einer Kräuterspirale. Die Sonne erwärmt die Steine. Diese Wärme wird von den Steinen gespeichert und langsam an die Pflanzen abgegeben. Weiterhin werden in einer Kräuterspirale optimale Lichtverhältnisse geschaffen. Durch die unterschiedlichen Anpflanzhöhen wird ganz einfach sichergestellt, dass alle Kräuter viel Licht abbekommen. Da keine Pflanze von einer anderen beschattet wird, kommt dies dem Wachstum sehr zugute.
Viel Spaß mit Ihrer eigenen Kräuterspirale im Garten – ganz gleich, ob selber gebaut oder gekauft. Genießen Sie die Frische und die wunderbaren Geschmacksaromen, die Einzug in Ihre Küche halten und den Speisen eine erstaunliche Finesse geben.
Hallo, ich habe mir aus Zeitmangel eine Gabionenspirale zugelegt und keine Ahnung, wie man eine Kräuterschnecke aufbaut. Ihr Beitrag ist das Beste, was ich zu diesem Thema gefunden habe. Ich werde meine Spirale nach Ihren Ratschlägen aufbauen und bin mir sicher, dass es ein Erfolg wird.
Vielen Dank für den Beitrag.
Hallo Herr Mitschek,
das freut mich natürlich. Vielen Dank für Ihr positives Feedback.
Mit freundlichen Grüßen
Volkmar Neumann
Hallo,
im kommenden Frühjahr soll eine Kräuterspirale bei uns im Garten entstehen, daher habe ich mir Ihre Anleitung angesehen. Ich möchte für die Mauer schöne alter fuchsrote Klinkersteine verwenden. Wenn ich diese lediglich aufeinandersetze (gemäß Anleitung) – rutscht die Anlage nicht mit zunehmender Höhe auseinander – sprich: Hält das Ganze, wenn es nicht mit Mörtel oder Lehn gesichert wird ?
Gruß
Hallo,
das hängt nun wirklich von der Höhe ab. Solange Sie aber nicht vorhaben, ein außergewöhnlich hohes Gebilde zu schaffen und bei einer Höhe von rd. 1 m bleiben, wird es ohne verhärtende Bindemittel funktionieren. Ich denke, Sie wollen doch auch gerade mit der Kräuterspirale (neben den Kräutern) ein Refugium für viele seltene Tiere und Lebenraum für Pflanzen schaffen. Dazu eignen sich die vielen Fugen und Hohlräume ganz besonders.
Duch geschicktes Anordnen der Steine, wobei Sie für die unteren tragenden Schichten aus Gründen der Statik etwas tiefere Steine verwenden sollten, und dem Verdichten mit dem Füllmaterial werden Sie eine stabile Spirale aufbauen können. Sollten die Steine wackeln, dann fügen Sie einfach kleine keilförmige Schotterstücke an der Innenseite der Mauer ein.
Trockenmauern lassen sich neben Klinker auch aus Bruchstein, Kalkstein, Granit, Schiefer, Dachziegel, Sandstein, Feldstein, Betonbruch oder Verbundpflasterstein – also aus nahezu allen Steinarten herstellen.
Gutes Gelingen!
Herzliche Grüße
Volkmar Neumann
Hallo,
danke für diesen ausführlichen Artikel. Ich möchte mir in den nächsten Wochen auch eine Kräuterspirale bauen und werde mich an Ihre Tipps halten. Hoffentlich klappt es.
Grüße
Hannes Dreher
Hallo Herr Dreher,
danke für das Feedback. Viel Erfolg für Ihr Vorhaben!
Beste Grüße
Volkmar Neumann
Guten Tag
Danke für die ausführliche Pflanzenvielfalt, für jeden Geschmack etwas! Ich habe eine Kräuterschnecke in Hanglage angelegt. Bereits vor Jahren, und jetzt wieder neu, dank der richtigen Kräuterwahl, wie sich welche Kräuter gut vertragen, wird das sicher eine würzige Angelegenheit 👍🏻😅
Gabby
Hallo Gabby,
vielen Dank für Ihr nettes Feed-back.
Beste Grüße
Volkmar Neumann