Die Pendelhacke, ein geniales Gerät zur Bodenbearbeitung, war für lange in Vergessenheit geraten. Mittlerweile erfreut sie sich wieder wachsender Beliebtheit. Und das nicht ohne Grund. Die Pendelhacke, eine weitere Unterart der Gartenhacken, ist ideal geeignet für das Entfernen von besonders hartnäckigem Unkraut. Beim Thema Unkraut sollten Sie hellhörig werden, denn das Problem in Beeten und auf Wegen kennt jeder, der ein Grundstück bewirtschaftet. Eine Pendelhacke ist der ideale Helfer, um dieses Problem effektiv und schnell sowie ohne großen Kraftaufwand in den Griff zu bekommen.
Wenn Sie erfahren möchten, was eine Pendelhacke genau ist, wo und wie sie verwendet wird, worauf zu achten ist und ob es Alternativen gibt, dann bleiben Sie dran…
Pendelhacke – was ist das?
Wenn Sie eine Pendelhacke zum ersten Mal sehen, werden Sie unweigerlich an einen Steigbügel denken. Allerdings mit einer beidseitig angeschärften Klinge an der Unterseite sowie mit einem Metallgelenk versehen. Die Klinge besteht bei Qualitätsprodukten entweder aus gehärtetem Stahl oder aus einer Kombination von Stahl und Aluminium.
Einige Hersteller versehen dieses Arbeitsgerät mit einem langen und angenehm geformten Stiel, der das ergonomische Arbeiten im Stehen unterstützt. Das bedeutet weniger Schmerzen im Rücken oder den Gelenken.
Die Vorteile einer Pendelhacke
Das Metallgelenk bringt eindeutig den Vorteil mit sich, dass Sie so mit der beweglich aufgehängten, meist leicht gebogenen Klinge, mit fließenden Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen (pendeln) arbeiten können.
Im Unterschied zu normalen Hacken wird die Pendelhacke in der Vor- und Rückbewegung parallel zum Boden gezogen. Damit ersparen Sie sich die mühsamen Hackbewegungen und das ständige Anheben des Arbeitsgerätes. Genau diese Besonderheit, die sonst kaum eine andere Hacke bietet, macht die Pendelhacke so praktisch.
Darüber hinaus arbeitet sie nahe an der Bodenoberfläche. Mit der zweischneidigen, pendelnden Klinge kappt sie Samenunkräuter oder aufkeimende Wurzelunkräuter im Wurzelbereich in etwa 3 cm Tiefe. Als schönen und praktischen Nebeneffekt lockert sie die Erde so auf, dass die Wurzeln und damit die ganzen Unkraut-Pflänzchen vertrocknen. So kann selbst besonders hartnäckiges Unkraut nach dem Entfernen nicht mehr zurückkommen.
Zwei besonders gute Eigenschaften wirken hier zusammen. Einmal wird wird die Erde nur oberflächlich gelockert, ohne die Bodenschichten durcheinanderzuwirbeln oder neue Unkrautsamen aus tieferen Schichten nach oben zu befördern. Und das Unkraut wird unterhalb der Oberfläche abgetötet. Das wirkt vor allem bei Löwenzahn oder ähnlich störenden und wiederkehrenden Unkräuter. Diese können so auch auf lange Sicht eliminiert werden.
Für eine merkliche Arbeitserleichterung sorgen die Ergonomie, mit der das Arbeiten im Stehen möglich wird sowie die einfache die Vor- und Rückwärtsbewegung der Klinge. Da die Hacke in beide Richtungen arbeitet, erledigt sich die Arbeit so fast doppelt so schnell. Sicher ist es ein wenig gewöhnungsbedürftig, denn der Bewegungsablauf erinnert an das Wischen des Bodens oder ans Staubsaugen.
Doch in ganz kurzer Zeit ist ein Quadratmeter geschafft und gute Geräte arbeiten auch in Randbereichen sehr sauber.
Hier kommt die Pendelhacke zum Einsatz
Immer dann, wenn Sie Unkräuter entfernen wollen und keine anderen Pflanzen umgangen werden müssen, lohnt es sich über eine Anschaffung dieses zeitsparenden Arbeitsgerätes nachzudenken.
In Betracht kommen insbesondere Kieswege, Freiflächen, Stauden- und Blumenbeete oder unbepflanzte Beete. Selbst für Gemüsebeete, die ausreichend Platz zwischen den Pflanzreihen besitzen, lässt sich dieses Gerät gut nutzen. Zumal Sie die Möglichkeit haben, auch schmalere Varianten mit Breiten von z. B. 8,5 cm zu wählen.
Quelle: YouTube
Ganz neutral: Besteht Ihr Garten hauptsächlich aus Beeten und Rasenflächen, werden Sie eine Pendelhacke nicht wirklich brauchen. Da reichen die klassische Hacke oder andere Alternativen vollkommen aus.
Worauf sollten Sie bei der Wahl einer Pendelhacke achten?
Es ist eigentlich wie immer: Die Qualität entscheidet darüber, wie sehr das Gerät zu überzeugen weiß. Mittlerweile gibt es zahlreiche Hersteller dieses alten Werkzeugs, das vermutlich seinen Ursprung in der Schweiz hat.
No-Name-Produkte sollten nicht unbedingt erste Wahl sein, denn manche Modelle neigen zu übermäßig starkem Pendeln und ziehen deshalb nicht immer parallel zum Boden. Das macht die Arbeit anstrengender. Bei anderen Modellen verklemmt sich das Metallgelenk.
Ein weiteres Kriterium ist die Klinge. Definitiv arbeiten Sie sowohl mit einer an den Enden leicht gebogenen Klinge oder einer gewellten Klinge besser als mit einer ganz geraden Unterkante.
Als nächstes geht es um den Stiel. Hier haben Sie die Wahl zwischen Holz, Metall oder Kunststoff in gerader oder ergonomischer Ausführung.
Wie bereits erwähnt, können manche Geräte Probleme mit dem Werkzeugkopf bereiten. Die Befestigungen an den Stiel und die Qualität des Gelenks entscheiden über die Funktionstüchtigkeit des Arbeitsgerätes. Nur wenn der Kopf fest am Stiel sitzt und die Gelenke perfekt pendeln, erzielen Sie die gewünschten Ergebnisse.
Es gibt Hersteller, die mit Stecksystemen arbeiten, die als sehr gut zu bewerten sind. Wenn Sie bereits so ein Stecksystem besitzen, brauchen Sie nur nach einem geeigneten Pendelhacken-Aufsatz schauen. So sparen Sie Platz und Geld.
Fazit
Unkrautbekämpfung ist ein immer wiederkehrendes Thema. Es gibt viele Möglichkeiten, Unkraut zu beseitigen. Die Pendelhacke ist nur eine davon – aber eine gute Variante.
Die Vorteile der Pendelhacke liegen vor allem darin, dass Sie rückenschonend und kräftesparend arbeiten können. Der lange, ergonomisch geformte Stiel erlaubt es Ihnen, aufrecht zu arbeiten und das Pendeln erhöht die Arbeitsgeschwindigkeit enorm.
Sofern Ihr Areal sehr arbeitsintensiv ist und nicht zu viele Pflanzen im Weg stehen, werden Sie von der Arbeit mit der Pendelhacke begeistert sein. Besonders Flächen, die mit Kies gedeckt sind, lassen sich damit gut bearbeiten. Ein dicht mit Blumen oder Gemüse bepflanztes Beet ist eher ungeeignet, um dieses Gerät einzusetzen.
Die Pendelhacke kann einige übliche Gartengeräte ersetzen oder ergänzend zum Einsatz kommen. Als gängige Alternativen sind die Schuffel, der Unkrautstecher oder die Gartenkralle zu nennen. Alle haben ihre Vor- und Nachteile.
Die Schuffel funktioniert sehr ähnlich wie die Pendelhacke und ähnelt einer Maurerkelle. Damit arbeiten Sie jedoch eher an der Oberfläche, was bei hartnäckigem Unkraut sicher nicht den gewünschten Effekt bringt.
Beim Unkrautstecher sind die vorderen Enden mit zwei Spitzen ausgestattet. Damit stechen Sie möglichst so in den Boden, dass sich die Wurzeln der Unkräuter heraushebeln und abschneiden lassen. Eine etwas mühselige Angelegenheit.
Die Gartenkralle ist eine ebenfalls empfehlenswerte Lösung, mit der Sie selbst die härtesten Böden auflockern und das Unkraut beseitigen können. Lesen Sie mehr dazu in meinem Beitrag: Gartenkralle oder Grabegabel – oder beides?
Dennoch bleibt die Pendelhacke eine sehr gute Wahl, wenn Sie kinderleicht und zeitsparend einen perfekten Boden in Ihrem Garten wünschen!