Der Winter bedeutet für die leidenschaftlichen Gärtner/innen zumeist eine Zeit des Abwartens. Die dunkle und kalte Jahreszeit lädt nun mal nicht gerade zu besonderen Aktivitäten im Garten ein. Daher kommt dieser Gastbeitrag von Frank Schneider, dem Chefredakteur der Online-Redaktion, gerade recht. Er soll und wird Sie bestimmt motivieren, bereits im Winter die richtigen Maßnahmen zu ergreifen und entsprechende Vorbereitungen vorzunehmen, damit Sie rechtzeitig zur kommenden Saison Ihr „grünes Wohnzimmer“ wieder voll genießen können.
Wenn es draußen kalt und nass ist, sinkt die Begeisterung für Gartentätigkeiten im Freien. Selbstverständlich sind Frühling, Sommer und Herbst angenehmere Jahreszeiten, um den eigenen Garten richtig zu genießen. Doch auch wenn der Winter keine gärtnerische Hochsaison ist, gibt es einiges für Sie zu tun, wenn Sie sich auch im kommenden Frühjahr am satten Grün der Bäume und an den bunten Farben Ihrer Pflanzen erfreuen wollen. Denn für Gartenliebhaber hört die Arbeit auch im Winter nicht auf!
Neue Stauden ziehen
Der Winter eignet sich hervorragend dafür, um neue Stauden zu ziehen. Die meisten Arten ziehen sich im Herbst zusammen und gehen in eine Ruhephase über. Innerhalb dieser Phase erholen sie sich, um dann im Frühling wieder neu auszutreiben. Wenn Sie sich bereits vor einigen Jahren für ein Staudenbeet entschieden haben, können Sie ältere Staudenpflanzen mit einer Kompostschicht überziehen. Diese Methode nennt sich Humusieren.
Und wenn Sie schon dabei sind, dann denken Sie auch an den Rückschnitt im Spätwinter. Entfernen Sie Triebe, Samenstände und Blätter, die über den Winter braun geworden sind. Stauden mit dickfleischigen Wurzeln eignen sich hervorragend als Wurzelschnittlinge. Graben Sie dafür einfach im Spätwinter eine Pflanze aus und schneiden Sie ein fingerdickes Wurzelstück ab. Dann setzen Sie die Mutterpflanze wieder an ihren ursprünglichen Platz. Die abgetrennte Wurzel wird erneut in fünf bis zehn Zentimeter dicke Teilwurzeln geschnitten, wobei Sie darauf achten sollten, die oberen Enden gerade und die unteren Spitzen schräg abzutrennen. Nun topfen Sie die zukünftigen Pflänzchen an einem kühlen Ort in Ihrem Haus ein und achten darauf, die Erde gleichmäßig feucht zu halten. Sobald Sie die ersten Triebspitzen sehen, können Sie die jungen Pflanzen in eine hellere Umgebung umsiedeln.
Auch Bäume brauchen Pflege
Gerade Obstbäume sind in ihrer Jungphase sehr anfällig für Rindenrisse. Besonders wenn sich frostige Nächte und sonnige Tage abwechseln. Sollten Sie bereits Risse an Ihren Bäumen feststellen, verschließen Sie diese am besten schnellstmöglich mit einem Wundverschluss aus dem Fachhandel. Dieser verhindert, dass Pilze oder andere Krankheitserreger den Baum befallen. Kalkfarbe ist als vorbeugende Maßnahme empfehlenswert. Diesen Weißanstrich bringen Sie nach einer Reinigung der Rinde auf dem kompletten Stamm an.
Im Zeitraum zwischen November und April sollten Sie Ihre Obstbäume mit dem richtigen Schnitt in die passende Form bringen, um sie vor Überalterung zu schützen. Achten Sie dabei darauf, dass die Temperaturen nicht zu frostig sind, sonst verursachen Sie langfristige Schäden am Holz. Entfernen Sie zusätzlich unerwünschte Bodentriebe und ältere Triebe im Inneren. So gewährleisten Sie auch im kommenden Jahr eine gute Ernte.
Achten Sie auf Ihr Werkzeug
Wenigstens einmal im Jahr sollten Sie Ihr Werkzeug säubern und einfetten – Wieso also nicht im Winter, wenn Sie die Geräte selten bis gar nicht nutzen? Durch das Warten Ihrer Gartengeräte erhöhen Sie deren Haltbarkeit. Was ist also alles zu tun?
● Rost mit einer (Draht-)Bürste oder mit Stahlwolle entfernen
● Werkzeuge schleifen oder schärfen
● Schmutz, Pflanzensäfte und Harz entfernen
● Bewegliche Teile mit Öl einreiben
● Nicht zu feucht lagern
Sorgen Sie rechtzeitig für einen bunten Frühling
Zwischen September und Anfang November können Sie damit beginnen, die Frühjahrsboten zu setzen. Krokusse, Alpenveilchen und Schneeglöckchen sind ideal, um sie an frostfreien Tagen in Ihren Garten zu graben. Achten Sie dabei aber auf die richtige Pflanzentiefe – In der Regel sollte diese die doppelte Höhe der Pflanzenzwiebel oder – knolle betragen. Auch wenn sich während des Winters die meisten Pflanzen in einer Ruhephase befinden, sollten Sie frisch gesetzte Frühlingszwiebeln trotzdem nicht vertrocknen lassen. Alle paar Wochen müssen sie gegossen werden. Eine Auswahl der schönsten Frühjahrsboten finden Sie in dieser Bildergalerie. Lassen Sie sich einfach inspirieren!
Mit Wintergemüse gesund durch die kalte Jahreszeit
Auch im Winter müssen Sie nicht auf frisches Gemüse aus dem eigenen Garten verzichten. Grünkohl und Pastinaken entfalten beispielsweise erst nach Frosteinwirkung ihr volles Aroma. Auch Rettich, Chinakohl, Rosenkohl, Endivien- und Feldsalat, Radicchio oder Schwarzwurzeln sind ab Oktober reif und zur Ernte bereit. Achten Sie aber bei Kohl darauf, dass dieser sehr druckempfindlich ist. Ernten Sie ihn erst nach dem Frost, wenn er wieder aufgetaut ist. Das frische Gemüse können Sie im Keller einlagern und für später aufheben. Ein kleiner Tipp zur Lagerung: Eine Kiste mit feuchtem Sand an einem kühlen Ort wirkt wahre Wunder.
Es gibt auch einige Gemüsesorten, die Sie im Winter anpflanzen können. Hier finden Sie eine kleine Auswahl:
Pflanzung | Ernte | |
Knoblauch | September/Oktober | Ab Juli / August |
Rhabarber | Oktober/spätestens Ende November | Juni bis Juli |
Porree | Januar/Februar (Anzucht unter Glas) | August |
Bärlauch | November/Dezember/Januar/Februar | März bis Mai |
Vertreiben Sie sich mit spannender Lektüre die Zeit
Gartenratgeber und Pflanzenkataloge geben Ihnen die Möglichkeit, den Plan für die nächste Gartensaison aufzustellen. Vertiefen Sie sich doch in die spannende Lektüre und entdecken Sie neue Pflanzen und Utensilien, die auch Ihren Garten bereichern würden. Diverse Online-Shops, wie shop.mein-schoener-garten.de, bieten eine große Auswahl an Artikeln, die Sie günstig online erwerben können. Und viele Anbieter haben im Winter eine große Auswahl an Sale-Produkten, wo Sie noch ein Schnäppchen ergattern können. Oder wie wäre es denn mit einem guten Buch? Wenn Sie über das ganze Jahr Beete umgegraben, Rasen mähen, Obst und Gemüse ernten, ist der Winter die perfekte Jahreszeit, um die Dinge zu tun, die Sie das vergangene Jahr nicht geschafft haben. Genießen Sie doch einfach die selbstgemachte Marmelade mit Obst aus Ihrem Garten. Oder sehen Sie sich eine Folge Ihrer Lieblingsserie an. Genießen Sie die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm, bevor die Arbeit im Frühjahr wieder anfängt.
Und wer sagt denn, dass Gartenpartys nur im Sommer stattfinden können? Mit dem richtigen Equipment schaffen Sie auch in der kalten Jahreszeit ein schönes Ambiente. Brennende Gartenfackeln und ein schönes Lagerfeuer halten nicht nur warm, sondern bieten sich direkt an, um eine Feuerzangenbowle, einen Grog oder einen Glühwein in geselliger Runde zu genießen.
Weitere hilfreiche Tipps für Gartenfreunde
Wenn es richtig kalt wird und die Temperaturen weit unter null Grad fallen, dann friert Ihnen der Teich zu. Wenn Sie das verhindern wollen, dann hilft Ihnen ein Bündel Stroh oder auch Schilfrohr. Stellen Sie diese einfach in den Teich, so bildet sich keine Eisschicht und sowohl Pflanzen als auch Fische sind gerettet. Eine Alternative ist Styropor. Diese speziellen Eisfreihalter erhalten Sie in jedem gut ausgerüsteten Fachgeschäft. Durch diese friert die Wasseroberfläche nicht gänzlich zu und wenn, dann besteht sie nur aus einer sehr dünnen Schicht, die Sie leicht zerstören können.
Sie haben sicherlich viele Pflanzen im Garten, die anfällig sind für Frostschäden. Das Problem ist, dass Gartenliebhaber die Schäden erst im Frühjahr sehen: verfärbte Knospen und Blüten. Besonders gefährdet sind Frühblüher, die bereits bei den ersten Sonnenstrahlen damit beginnen, ihre Köpfe zu recken. Sollte es zu einem erneuten Frosteinbruch kommen, sterben die Blumen ab. Empfindliche Pflanzen sollten Sie daher mit Vlies abdecken. Das müssen Sie ebenfalls mit dem Kompost tun. Durch zu viel Nässe wird der Rotteprozess gestört.
An Tagen, an denen kein Frost herrscht, freuen sich Ihre immergrünen Pflanzen über etwas Wasser. An sonnigen Tagen verdunsten diese über ihre Blätter nämlich auch im Winter ihre Wasserspeicher. Durch die gefrorene Erde können die Pflanzen ihren Verlust aber nicht ausgleichen.