Lichtkeimer oder Dunkelkeimer? Diese Frage stellt sich vielen (Hobby-)Gärtnern und Pflanzenliebhabern, die sich mit der Anzucht aus Samen beschäftigen. Denn je nach Art und Sorte der Pflanze benötigen die Samen unterschiedliche Licht- und Keimbedingungen, um optimal zu wachsen und sich zu entwickeln.
Bereits im März können je nach Region und Wetterbedingungen bestimmte Pflanzen wie Frühgemüse, Kartoffeln (in milden Regionen), Kräuter, Zwiebeln oder Blumen ausgesät werden. Einige Pflanzen, wie zum Beispiel Tomaten oder Paprika, benötigen eine lange Keimzeit und sollten daher früh im Jahr ausgesät werden, damit sie rechtzeitig für die Ernte bereit sind. Insofern hängt die beste Zeit für die Aussaat von der Art der Pflanzen ab.
Natürlich ist es wichtig, die klimatischen Bedingungen zu berücksichtigen. Es gibt einige Pflanzen, die Frost vertragen. Diese können daher früh im Jahr ausgesät werden, während andere wärmeres Wetter benötigen und erst im Frühling ausgesät werden sollten. Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit der Vorzucht im Haus.
Doch ganz unabhängig davon sollten Sie die wesentlichen Unterschiede im Umgang mit Licht- und Dunkelkeimers kennen. In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie darüber wissen müssen. Außerdem erhalten eine Auflistung von Pflanzen, die als Lichtkeimer und Dunkelkeimer gelten.
Lichtkeimer und Dunkelkeimer – was macht den Unterschied?
Lichtkeimer sind Pflanzen, die Licht benötigen, um zu keimen. Sie sollten also nicht mit Erde bedeckt werden, sondern nur leicht angedrückt werden. Wenn Lichtkeimer mit Erde bedeckt werden, keimen sie nicht oder nur schlecht.
Dunkelkeimer hingegen benötigen eine dunkle Umgebung, um ihre Keimblätter auszubilden und zu wachsen. Wenn sie mit Licht konfrontiert werden, kann es zu Keimungsproblemen oder Verformungen kommen.
Welche Wirkung hat die Lichtintensität auf das Saatgut?
Die Lichtintensität hat einen großen Einfluss auf das Saatgut. Das gilt insbesondere für die Lichtkeimer, die Licht benötigen, um erfolgreich zu keimen. Eine unzureichende Lichtintensität kann zu schlechter Keimung und schwachem Wachstum führen.
Wenn das Saatgut zu tief gepflanzt wird oder nicht genügend Licht bekommt, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer sogenannten „Verlängerung“ kommt. Die Pflanze wird auf der Suche nach mehr Licht lang und dünn. Dies führt in der Regel zu schwachen Pflanzen, die leicht umkippen und anfälliger für Krankheiten und Schädlinge sind.
Um sicherzustellen, dass Ihre Lichtkeimer ausreichend Licht erhalten, sollten Sie diese bei der Vorzucht im auf eine helle Fensterbank oder unter eine Pflanzenlampe stellen, die eine ausreichende Lichtintensität liefert. Pflanzen Sie das Saatgut nicht zu tief und bewässern es regelmäßig, um ein gesundes Wachstum zu fördern.
Pflanzen, die viel Licht benötigen, wachsen meist schneller und sind kräftiger als Pflanzen, die weniger Licht benötigen. Dunkelkeimer benötigen hingegen in der Regel mehr Zeit, um zu keimen und wachsen langsamer.
Für Dunkelkeimer ist die Lichtintensität nicht so wichtig, da sie Dunkelheit benötigen, um erfolgreich zu keimen. Tatsächlich kann zu viel Licht die Keimung von Dunkelkeimern beeinträchtigen.
Dunkelkeimer müssen bereits ausreichend gewachsen sein, bevor sie dem Licht ausgesetzt werden. Ist das nicht der Fall, besteht die Gefahr, dass sie verblassen und sterben. Daher sollten Dunkelkeimer nach dem Pflanzen mit Erde bedeckt werden. So stellen Sie sicher, dass sie in Dunkelheit bleiben und erfolgreich keimen können.
Lichtkeimer und Dunkelkeimer – die Übersicht
(Zum Vergrößern Bild anklicken. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.)
Die besten Bedingungen für gesundes Wachstum
Um gesundes Wachstum zu gewährleisten, müssen Lichtkeimer und Dunkelkeimer unter den bestmöglichen Bedingungen angebaut werden. Dazu gehören einmal der richtige Boden und weiterhin eine ausreichende Bewässerung sowie eine gute Belüftung.
Der richtige Boden beeinflusst maßgeblich den erfolgreichen Anbau von Lichtkeimern und Dunkelkeimern. Lichtkeimer benötigen einen lockeren und nährstoffreichen Boden, der gut durchlässig ist und genügend Luft enthält. Für Dunkelkeimer hingegen eignet sich ein festerer Boden mit ausreichender Feuchtigkeit erheblich besser. Für beide gilt, dass ein verdichteter Boden das Wurzelwachstum beeinträchtigt. Vor dem Anbau sollten Sie den Boden deshalb gut lockern und mit ausreichend Kompost oder Dünger anreichern.
Eine ausreichende Bewässerung ist für beide Arten von Keimlingen unerlässlich, da sie empfindlich auf Trockenheit reagieren. Ausreichende Feuchtigkeit bedeutet allerdings, dass der Boden richtig nass sein soll. Das wird in der Folge zu einer Schimmelbildung führen.
Eine gute Belüftung trägt ebenfalls dazu bei, Schimmelbildung und Pilzbefall zu verhindern. Pflanzen sollten daher nicht zu eng gepflanzt werden, sodass genügend Platz zwischen den einzelnen Pflanzen vorhanden bleibt. Das regelmäßige Entfernen von Unkraut und abgestorbenen Pflanzenteilen trägt ebenfalls zu einer guten Belüftung bei.
Säen Sie Lichtkeimer direkt auf die Oberfläche der Erde. Achten Sie darauf, dass das Saatgut genügend Licht erhält, um zu keimen. Ein sonniger Standort im Garten oder eine Pflanzenleuchte im Haus schaffen gute Wachstumsbedingungen. Sobald die Sämlinge erscheinen, können Sie düngen, um das Wachstum zu unterstützen.
Pflanzen Sie Dunkelkeimer etwa 2-3 cm tief in den Boden und bedecken Sie diese mit Erde. Eine Faustregel besagt, dass die Samen in der Tiefe so bedeckt werden sollten, wie sie groß sind. Dies bedeutet, dass kleine Samen nur sehr oberflächlich bedeckt werden müssen, während größere Samen etwas tiefer in die Erde gelegt werden sollten.
Stellen Sie sicher, dass Dunkelkeimer in ausreichend dunkler Umgebung keimen können. Vermeiden Sie es, diese direktem Sonnenlicht auszusetzen. Sobald die Keimlinge die Oberfläche erreichen, benötigen sie jedoch mehr Licht, um gesund zu wachsen.
Dunkelkeimer lassen sich sehr gut in Reihen oder in Gruppen in Töpfen anbauen. Es gilt jedoch sicherzustellen, dass sie genügend Platz haben, um zu wachsen und sich nicht gegenseitig beeinträchtigen.
Probleme bei der Keimung und mögliche Lösungen
Die Keimung von Samen kann eine herausfordernde Aufgabe sein, besonders für Anfänger. Es gibt mehrere Probleme, die während des Keimprozesses auftreten können, wie beispielsweise schlechte Samenqualität, falsche Bodentemperatur oder Feuchtigkeit und unzureichende Lichtbedingungen. In diesem Kapitel werden wir einige der häufigen Probleme besprechen, die bei der Keimung auftreten können und wie man sie lösen kann.
Schlechte Samenqualität
Wenn die Samen, die Sie verwenden, von schlechter Qualität sind, werden sie möglicherweise nicht keimen oder nur wenige Keimlinge hervorbringen. Um dieses Problem zu lösen, sollten Sie immer Samen von vertrauenswürdigen Quellen kaufen und sicherstellen, dass sie frisch und nicht abgelaufen sind.
Unzureichende Bodentemperatur
Viele Samen benötigen eine bestimmte Bodentemperatur, um zu keimen. Wenn die Bodentemperatur zu niedrig ist, kann dies zu einer schlechten Keimung führen. Sie können dieses Problem lösen, indem Sie die Bodentemperatur mit einem Bodenthermometer überwachen und sicherstellen, dass sie für die spezifischen Samen, die Sie anbauen möchten, geeignet ist.
Zu wenig oder zu viel Feuchtigkeit
Samen benötigen eine ausreichende Menge an Feuchtigkeit, um zu keimen. Wenn die Bodenfeuchtigkeit zu gering oder zu hoch ist, kann dies die Keimung beeinträchtigen. Hier bietet es sich an, dass Sie den Boden regelmäßig bewässern und die Feuchtigkeit überwachen, um sicherzustellen, dass sie für die Samen angemessen ist.
Unzureichende Lichtbedingungen
Einige Samen benötigen Licht, um zu keimen. Andere hingegen bevorzugen die Dunkelheit. Wenn Sie das falsche Licht für die Samen bereitstellen, kann dies zu einer schlechten Keimung führen. Insofern sollten Sie sich bereits im Vorfeld mit den Lichtbedingungen für die spezifischen Samen, die Sie anbauen möchten, vertraut machen und entsprechend handeln.
Krankheiten oder Schädlinge
Manchmal können Samen während der Keimung von Krankheiten oder Schädlingen befallen werden, was zu einer schlechten Keimung oder zum Absterben der Keimlinge führen kann. Das verhindern Sie, indem Sie sicherstellen, dass Sie hygienisch arbeiten und den Boden vor der Aussaat desinfizieren, um Krankheiten und Schädlinge zu vermeiden.
Zu tiefe oder zu flache Aussaat
Wenn Sie die Samen zu tief oder zu flach aussäen, können sie möglicherweise nicht keimen oder nur schlecht keimen. Die Hersteller geben auf den Verpackungen Hinweise für die jeweils richtige Aussaat.
Kombination von Licht- und Dunkelkeimern
Manche Samen benötigen eine Kombination aus Licht und Dunkelheit, um zu keimen. Dies wird als Licht- und Dunkelkeimer bezeichnet. Einige Beispiele für Licht- und Dunkelkeimer sind Radieschen, Karotten, Salat und Spinat.
Für die Keimung von Licht- und Dunkelkeimern ist es wichtig, die Samen zunächst für einige Tage in einem feuchten Keimgefäß oder auf feuchtem Papier keimen zu lassen. So stellen Sie sicher, dass die Keimlinge genügend Feuchtigkeit erhalten. Sobald die Samen gekeimt sind, sollten sie in einen Keimbehälter mit Erde oder in ein anderes geeignetes Keimmedium gepflanzt werden.
Die Keimung von Licht- und Dunkelkeimern erfordert spezielle Bedingungen. Zum Beispiel benötigen einige Samen, wie Spinat und Radieschen, eine Lichtquelle, während andere, wie Karotten und Salat, im Dunkeln gehalten werden sollten. Es ist wichtig, die spezifischen Bedürfnisse jeder Pflanze zu kennen und sie entsprechend zu behandeln.
Die Pflege von Licht- und Dunkelkeimern unterscheidet sich auch in Bezug auf die Bewässerung. Während Lichtkeimer in der Regel häufiger bewässert werden sollten, um das Keimmedium feucht zu halten, bewährt es sich bei Dunkelkeimern, diese seltener zu bewässern, um Staunässe zu vermeiden.
Insgesamt erfordert die Keimung von Licht- und Dunkelkeimern etwas mehr Aufmerksamkeit und Pflege als bei einfachen Keimern. Wenn jedoch die spezifischen Bedürfnisse jeder Pflanze berücksichtigt werden, können Sie erfolgreich eine Vielzahl von Gemüsesorten aus Samen keimen lassen und gesunde, starke Pflanzen züchten.
Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Anzucht
Die Anzucht von Pflanzen aus Samen kann eine lohnende Erfahrung sein, erfordert jedoch auch sorgfältige Planung und Pflege, um erfolgreich zu sein. Hier sind einige Tipps und Tricks, die Ihnen helfen können, eine erfolgreiche Anzucht durchzuführen:
Wählen Sie die richtigen Samen
Es ist wichtig, Samen von hoher Qualität zu wählen, um sicherzustellen, dass sie gute Keimungsraten und starke Pflanzen produzieren. Achten Sie darauf, Samen von zuverlässigen Quellen zu kaufen und wählen Sie Sorten, die für Ihre Region und Ihre Wachstumsbedingungen geeignet sind.
Verwenden Sie das richtige Keimmedium
Verschiedene Pflanzen haben unterschiedliche Anforderungen an das Keimmedium, in dem sie wachsen. Wählen Sie ein geeignetes Keimmedium wie Kokosfasern, Vermiculit oder Torf, um die Keimung zu fördern und eine gesunde Pflanzenentwicklung zu ermöglichen.
Geben Sie ausreichend Licht
Die meisten Pflanzen benötigen mindestens sechs Stunden Sonnenlicht pro Tag, um zu wachsen. Wenn die Samen im Haus vorgezogen werden, wählen Sie die Nähe eines Fensters in das Licht einfällt oder verwenden Sie künstliches Licht.
Halten Sie das Keimmedium feucht
Halten Sie das Keimmedium feucht, aber nicht zu nass, um eine gute Keimung zu fördern. Eine Sprühflasche oder ein Bewässerungsbehälter hilft Ihnen dabei, das Keimmedium gleichmäßig feucht zu halten.
Stellen Sie die richtige Temperatur bereit
Die meisten Pflanzen benötigen eine warme Umgebung, um zu keimen und zu wachsen. Überprüfen Sie die optimalen Temperaturen für die Pflanzen, die Sie anbauen möchten. Der Bereich rund um die Pflanzen sollte die richtige Temperatur halten. Dies gilt sowohl für Drinnen als auch für Draußen.
Pflegen Sie die Pflanzen regelmäßig
Sobald die Pflanzen gekeimt sind, müssen sie regelmäßig gepflegt werden, um sicherzustellen, dass sie gesund und stark wachsen. Achten Sie auf das Wachstum und entfernen Sie unerwünschte Triebe oder Pflanzen, um Platz und Nährstoffe für die stärksten Pflanzen zu schaffen.
Fazit
Es ist durchaus wichtig zu wissen, ob eine Pflanze ein Lichtkeimer oder ein Dunkelkeimer ist, da dies Auswirkungen auf die Art und Weise hat, wie sie angebaut werden sollte.
Lichtkeimer benötigen viel Licht und sollten nicht mit Erde bedeckt werden, während Dunkelkeimer Dunkelheit und eine Bedeckung mit Erde benötigen, um erfolgreich zu keimen.
Wenn Sie diese Unterschiede nicht berücksichtigen, können Sie Probleme mit der Keimung und dem Wachstum Ihrer Pflanzen haben.
Darüber hinaus stellen Sie durch das Anbauen von Lichtkeimern und Dunkelkeimern sicher, dass Sie eine breitere Palette an Pflanzen in Ihrem Garten anbauen und so Ihr Gartenerlebnis erweitern können.