Mit seinen wunderschönen, handtellergroßen Blüten, die Sie von Mai bis manchmal Oktober erfreuen, versetzt Sie dieses Gewächs unausweichlich in Urlaubsstimmung. Das Farbspektrum reicht von roten über dunkel- und hellrosa hin zu lachsfarben, hellgelben und weißen Variationen. Es sind opulente Pflanzen, die ihrem Garten ein besonderes Flair verleihen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob als Kübelpflanze, Strauch oder Bäumchen – schön anzusehen ist der Oleander, der auch als Rosenlorbeer bezeichnet wird, immer.
Ein sonniger Platz, damit sich der Oleander wohlfühlt
Mit einem warmen und sonnigen Platz, der vor Regen und Wind geschützt ist, geben Sie der Pflanze den Raum, um die Blütenpracht voll zur Entfaltung zu bringen. Sie werden feststellen, dass an Standorten die diese Bedingungen erfüllen, wirklich erheblich mehr Blüten zu bewundern sind. Die Anzahl der Sonnenstunden wirkt sich auf die Fülle der Blüten aus. Ein warmer Sommer kommt der Pflanze sehr entgegen. Wenn Sie dann noch die Süd- oder Südwestwand am Haus gewählt haben, ist dies für den Auswuchs ideal. Die gespeicherte Sonnenwärme wird von der Wand wieder abgeben, davon profitiert die Pflanze abends und nachts. Sind die Sommer hingegen verregnet und kühl, hält sich der Oleander sehr zurück.
Auch mediterrane Pflanzen brauchen Wasser
Die mediterranen Regionen, aus denen diese Pflanze stammt, zeichnen sich vor allem durch die langen, trockenen Phasen aus. An diese Lebensräume hat sich der Oleander zwar angepasst, allerdings bevorzugt er Standorte an denen etwas mehr an Wasser vorkommt. In seinem natürlichen Umfeld ist er an Ufern von Flüssen zu finden, die auch manchmal überschwemmt werden. Der Wasserverbrauch ist abhängig von Wärme und Sonnenbestrahlung. So sollten Sie im Sommer die Pflanzen reichlich gießen. Bis zu drei Mal täglich ist für den Oleander kein Problem, da der Wasserbedarf bei warmen Temperaturen recht hoch ist. Bei Kübelpflanzen ist ein Untersetzer sinnvoll, da so die Wurzeln auch aus dem durchgesickerten Gießwasser noch Nährstoffe ziehen können. Es darf auch ruhig Wasser im Untersetzer stehen bleiben, damit die Pflanzen ausreichend versorgt werden. Im Winter hingegen genügt es zu gießen, wenn der Wurzelballen trocken ist.
Regenwasser – Ja oder Nein
Die Meinungen zum Thema Gießen mit Regenwasser gehen auseinander. Einerseits wird die These vertreten, dass das Regenwasser die Erde sauer macht und somit die Nährstoffe, die im Boden enthalten sind, nicht mehr aufgenommen werden können. Mangelerscheinungen sind dann die Folge. Andere Gartenfreunde haben nachweislich ihre Pflanzen jahrelang mit Regenwasser gegossen, ohne diesen Schaden zugefügt zu haben. Möglichst kalkhaltiges Leitungswasser ist jedoch unbestritten der Favorit dieser Pflanze. Sollte der Kalkanteil nicht ausreichen, können Sie den Boden kalken, um den Säuregehalt zu regulieren. Wir haben unsere Pflanzen mal mit Regen- und mal mit Leitungswasser gegossen. Die Oleanderbäumchen haben dies gut vertragen. Eines ist jedoch unbestritten – das Gewächs bevorzugt vorgewärmtes Gießwasser.
Rosenlorbeer mit großem Appetit
Der Nährstoffbedarf dieser Pflanze ist sehr hoch. Sie gehört zu den Starkzehrern und ist am idealsten mit einem Langzeitdünger zu versorgen. Eine NPK-Mischung 15/8/12 (15 % Stickstoff, 8 % Phosphat, 12 % Kalium) mit Magnesium und Spurenelementen ist genau das richtige Gemisch für den Oleander. Dies sollte zu Beginn der Saison, bei Kübelpflanzen nach dem Ausräumen, geschehen. Ein Merkmal dafür, dass die Pflanzen nach der Ruhephase wieder aktiv sindst, sind die dunkleren und kräftigeren Blätter. Gönnen Sie den Gewächsen während der Saison, also ungefähr von März bis Anfang September, so ein- bis zweimal pro Woche einen „Energiedrink“ in Form eines hochwertigen Pflanzendüngers. Sie werden es Ihnen danken. Im September ist es besser auf eine weitere Düngung zu verzichten. Damit geben Sie den Pflanzen ausreichend Gelegenheit, um das Wachstum einzustellen. Es ist für den Oleander dann nämlich die Zeit, Vorkehrungen mit gut ausgereiften und verholzten Trieben zu treffen, um gegen den Frost gewappnet zu sein.
Die Blütenpracht aus dem Mittelmeerraum
In den letzten Jahren hat der Oleander an Beliebtheit erheblich zugenommen, zumal dieser Lorbeerbaum verstärkt in Fachzeitschriften und auf Ausstellungen thematisiert wurde. Insbesondere auch die vielfältigen Farbkompositionen und prächtigen Blüten sind in den Blickpunkt geraten. Allerdings ist die Farbe nur eine der wichtigen Eigenschaften. Der Wuchs ist ebenfalls zu beachten. So sind in den Gartencentern und Supermärkten meist die stark wüchsigen Varianten, die weniger widerstandsfähig und zum alsbaldigen Verbrauch bestimmt sind, zu finden. Daneben gibt es in Fachmärkten zahlreiche Oleander-Sorten, die eher schwach wüchsig sind und an denen Sie auch nach vielen Jahren noch Ihre Freude haben.
Auf den richtigen Schnitt kommt es an
Da es sich bei dem Oleander um eine verholzende Pflanze handelt, die also im Inneren kahle, verholzte Äste bildet, ist das Schneiden von großer Bedeutung. Der regelmäßige Schnitt sorgt dafür, dass die Pflanze sich immer weiter verzweigt und dabei laufend junge, blühwillige Triebe ausbildet. Der jährliche Formschnitt sollte bevorzugt im Frühjahr, bei Kübelpflanzen nach dem Ausräumen und einer kurzen Ruhephase, durchgeführt werden. Schneiden Sie einfach etwa ein Drittel der Triebe bodennah ab. Die neuen Blüten erscheinen an den im vorigen Jahr gebildeten Zweigen. Die Blütenknospen entwickeln sich schon im Herbst.
Danach können die Triebe immer direkt am Ansatz weggeschnitten werden. Dies bringt lange Triebe hervor. Ein Schnitt in der Blütenregion bringt hingegen rasch blühende, aber kurze Triebe hervor. Es gilt also, das richtige Verhältnis für ein gesundes Wachstum zu finden. Da sich an den Spitzen der Blütenstände die Anlagen für neue Blüten im kommenden Jahr befinden, werden diese nicht abgeschnitten. Auch wenn sie verblüht sind, belassen Sie die Blüten am Strauch, weil aus jedem Blütenstand zweimal neue Blütenknospen austreiben.
Vor dem Einräumen im Herbst ist ein Rückschnitt möglich. Dieser sollte aber nur durchgeführt werden, wenn die Pflanze sonst nicht in das Winterquartier passt. Da die Wurzeln der Oleanderpflanzen ganzjährig aktiv sind, reagieren diese auf den Schnitt mit Austrieb. Das sollte zum Wohle der Pflanze zu dieser Zeit vermieden werden.
Der richtige Zeitpunkt für Oleanderstecklinge
Die Sommermonate sind der ideale Zeitpunkt, um Stecklinge vom Oleander zu schneiden. Am besten geeignet sind junge Triebspitzen ohne Knospe oder Blüte, die mit einer Gartenschere oder einem scharfen Messer abgetrennt werden. Dies geschieht nach dem zweiten oder dritten Blattansatz. Die unteren Blätter werden einfach entfernt.
Die Stängel bilden in Stecklingserde oder einem Gefäß mit Wasser nach ungefähr vier Wochen Wurzeln. Der Standort sollte hell, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung sein. Ist der Steckling gut bewurzelt, kann er eingepflanzt werden. Die beim jährlichen Rückschnitt anfallenden Triebe sind zur Vermehrung eher ungeeignet, da sie schlecht wurzeln. Eine Vermehrung mit Samen, den Sie im Handel erhalten, ist grundsätzlich auch möglich.
Oleander und der Winter
Als traditionelle Kübelpflanze ist der Oleander bestens bekannt und als diese bezieht sie ihr Winterquartier. Allerdings nicht, bevor sie nicht auf Schädlinge untersucht und wenn nötig behandelt wurde. Sie sollten die Kübelpflanze so lange draußen stehen lassen wie möglich, da sie strapazierfähiger ist als man denkt. Die meisten Rosenlorbeer dürfen bis zu den ersten Frösten um minus 5 Grad im Freien bleiben. Je heller der Raum ist, im dem der Oleander gehalten wird, desto mehr Blütenanlagen werden sich ergeben. Gießen Sie wenig, ohne die Pflanze austrocknen zu lassen, und verzichten Sie auf Dünger.
Man unterscheidet zwischen zwei Überwinterungstypen. Die Pflanzen, die bei 5 bis 10 Grad Temperatur überwintern, können oft schon Anfang bis Mitte April wieder ins Freie. Bei ihnen ist die im Herbst erlangte Winterhärte erhalten geblieben. Der leichte Nachtfrost, der im Frühjahr durchaus noch vorkommen kann, macht den Pflanzen nicht viel aus. Bereits im Winterquartier beginnt der Oleander mit dem Wachstum, wenn er wärmer überwintert. Da die frischen Austriebe stark frostgefährdet sind, räumt man die Pflanze am besten erst nach den Eisheiligen ins Freie. So kann der Frost den Triebspitzen nicht schaden.
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Neben den Kübelpflanzen gibt es auch Sorten, wie “Nerium villa romaine”, “Nerium atlas”, “Nerium italia” und “Nerium cavalaire”, die in deutschen Gärten mit dem entsprechenden Schutz die Wintertemperaturen gut überstehen. Sie sollten Oleander im Garten wirklich nur einpflanzen, wenn Sie sicher wissen, dass die gewählte Sorte die normale Wintertemperatur bei Ihnen verträgt. Es macht auf jeden Fall Sinn, Mulch aufzubringen und ein Vlies überzuziehen, um die Pflanze optimal zu schützen.
Tipp: Oleander umpflanzen
Auch robuste Pflanzen können einmal krank werden
Nährstoffmangel kann vorliegen, wenn die Blätter der Pflanze in kurzer Zeit vergilben. Dass alte Blätter gelb werden und abfallen ist hingegen völlig normal. Einige Schädlinge, wie Blattläuse, Spinnmilben, Woll- und Schmierläuse können der Pflanze zusetzen. Dies sollten Sie das ganze Jahr im Blick haben und insbesondere auf die Blattunterseiten achten, denn genau hier befinden sich die meisten Schädlinge. Eine Bekämpfung dieser tierischen Schädlinge ist mit Pflanzenschutzmitteln auf Rapsölbasis möglich.
Aus dem Süden importierte Oleander sind meist mit Oleanderkrebs befallen. Hier handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung. Ob die Erkrankung ausbricht, hängt von der Resistenz der einzelnen Pflanze ab. Anzeichen dafür sind höckerartige Ausstülpungen auf der Blattoberseite und dunkel gefärbte Aufrisse an den Trieben. Den Krebs kann nur durch einen radikalen Schnitt der betroffenen Stellen behandelt werden. Es ist sehr wichtig, die Schere anschließend sehr gut zu desinfizieren, da das Bakterium durch Träger weitergegeben wird. Nur so können Sie einen erneuten Ausbruch vermeiden. Wenn viele Stellen des Oleanders betroffen sind, bleibt nur das ganze Gewächs zu vernichten. Entsorgen Sie die Abfälle kranker Pflanzen nicht auf den Kompost, damit sich die Krankheit nicht weiter verbreiten kann.
Vorsicht beim Schneiden des Oleanders
Da alle Pflanzenteile des Rosenlorbeers giftig sind, achten Sie bitte beim Schneiden und beim Umtopfen darauf, dass Sie Schutzhandschuhe tragen. Der austretende Milchsaft der Pflanze kann Hautreizungen verursachen. Nach der Arbeit sollten Sie sich unbedingt sehr gründlich die Hände waschen und das Arbeitswerkzeug ebenfalls besonders gründlich zu reinigen.
Sofern Sie diese Hinweise beachten, werden Sie ihn genießen – den Oleander in Ihrem Garten.