Stauden sind eine Bereicherung für jeden Gartenbesitzer. Sie sorgen auch im Winter für angenehme Farbtupfer im ansonsten zumeist trist erscheinenden Garten. Vorausgesetzt natürlich, dass Sie rechtzeitig die richtigen Pflanzen für den Winter gewählt haben. Ansonsten nehmen Sie diesen Beitrag als kleine Anregung dafür, in der kommenden Saison entsprechende Maßnahmen durchzuführen.
Denn wer im Herbst die richtigen Pflanzen setzt, verlängert das Gartenjahr bis in den Winter hinein und kann sich auch in der kalten Jahreszeit über ein wenig Grün freuen. Manche Stauden zeigen sogar bereits im Januar oder Februar die ersten Blüten.
Stauden im Winter
Es ist natürlich so, dass die meisten Stauden im Herbst einziehen, um starken Frösten weniger Angriffsfläche zu bieten. Nur die Wurzeln oder die Rhizome überdauern in der Erde. Diese unterirdischen Teile stellen ihre Aktivitäten fast vollständig ein, bis sich die Temperaturen wieder ändern. Doch es gibt auch zahlreiche Arten, denen niedrige Temperaturen nichts anhaben können. Sie sind extrem unanfällig und behalten ihre Blätter den ganzen Winter hindurch. Das ist ein schöner Schmuck in der rauen, dunklen und kalten Jahreszeit.
Darüber hinaus bilden sie eine Art natürlichen Winterschutz für die unterirdischen Teile. Sie verhindern ein wenig das Eindringen des Frostes und halten die Schneedecke fest, die ebenfalls einen guten Schutz vor Frost ergibt.
Winterharte Stauden schaffen Struktur
Gerade im Winter kommen vor allem die unterschiedlichen Strukturen der Pflanzen zur Geltung. Ein winterlicher Garten mit solchen Stauden bietet viel Abwechslung und Attraktivität. Wenn man aufmerksam durch den Wintergarten geht, ist es dort nie langweilig.
Besonders faszinierend wirken im Winter sind die Gräser, die als Blickfang einer Pflanzung den richtigen Rahmen geben. Neben den Gräsern gibt es auch viele Farne, die mit den widrigen Verhältnissen klar und im Winter besonders zur Geltung kommen. Und auch getrocknete Blüten- und Samenstände verschiedener Stauden ergeben schöne Strukturen.
Der Herbst – Zeit für letzte Gartenarbeiten
Der Herbst lädt zum Aufräumen und Umgestalten ein. Es ist die Jahreszeit, in der noch einmal so richtig im Garten „geschafft“ und die letzten Gartenarbeiten erledigt werden können. Dazu gehören auch die Stauden, die in den Herbstmonaten noch einmal Beachtung finden wollen.
Mittlerweile finden Sie Stauden das ganze Jahr über im Angebot der Gartencenter und im Fachhandel. Als beste Pflanzzeit eignet sich jedoch nach wie vor der Herbst, also die Monate von September bis November. Das hat einen Grund: Das oberirdische Wachstum der Stauden ist zu dieser Zeit abgeschlossen, während im warmen Boden die Wurzeln noch wachsen.
Sofern Sie bereits Stauden besitzen, erweist sich der Herbst außerdem als gute Zeit, um den Garten aufzuräumen und umzugestalten. Wenn die Blüte nachlässt oder die Pflanzen zu sehr in die Höhe schießen, sollten sie geteilt werden. Die Pflanzen werden dazu ausgegraben und anschließend geteilt. Achten Sie darauf, nicht wüchsige Pflanzenteile zu entfernen, bevor Sie die Pflanzen wieder einsetzen. Sie werden als Folge gesunde Pflanzen mit höherer Standfestigkeit und reicher Blüte im Folgejahr erleben.
In diesem Zusammenhang lassen sich die Beete auch gleich neu gestalten, denn Sie haben die Größen der Stauden besser im Blick und der Platzbedarf lässt sich sehr gut einschätzen. Entstandene Lücken lassen sich gut mit neuen Stauden füllen. Beim Bepflanzen sollten Sie auf die Auswahl der Plätze im Garten ein besonderes Augenmerk legen. Denn wenn die Pflanzungen vom Haus aus gut sichtbar sind, genießen Sie auch im Winter den schönen Anblick.
Rückschnitt oder eher nicht?
Im Zuge der Aufräumarbeiten können Sie zwar verblühte Stauden circa zehn Zentimeter über dem Boden abschneiden, damit diese im Frühjahr Kraft für einen Neustart haben. Es gibt aber einige Ausnahmen.
Immergrüne Stauden, wie Haselwurz, Bergenien, Christrosen, Golderdbeere oder Seggen schneiden Sie nicht zurück, putzen Sie aber erforderlichenfalls durch. Ebenso verhält es sich mit Gartenfarnen.
Das gilt insbesondere auch für Gräser. Herbstrückschnitt ist nicht angezeigt für Pampasgras, Federborstengras, Rutenhirse und andere frostempfindliche Gräser. Diese binden Sie im Herbst besser zusammen und umgeben sie mit Reisig oder einer Strohmatte als Frostschutz. Ein Rückschnitt erfolgt erst vor dem Austrieb im Frühjahr. Vögel oder andere Nützlinge werden es danken. Im Pflanzendickicht und in den Stängeln finden Nützlinge nämlich ein gutes Winterquartier, das der Kälte trotzt. Die vertrockneten Samenstränge sind eine wichtige Nahrungsquelle für die Vögel.
Welche Stauden eignen sich besonders?
Mein Favorit ist das Prärie-Bartgras. Warum? Es handelt sich um ein Gras für alle Jahreszeiten, das straff aufrecht wächst und circa 80 Zentimeter hoch wird. Die Pflanze zeigt sich sehr widerstandsfähig, da sie auch Schneefälle aufrecht und unbeschadet übersteht.
Das Gras treibt im Frühjahr grün aus, die Triebe sind im Sommer blau bereift, die Herbstfärbung ist kupferorange und im Winter sind die Halme strohgelb bis orangerot gefärbt.
Es gibt sogar Stauden, die im Winter blühen. Die Gartenform des Amur-Adonisröschens genau wie der Winterling sind solche Pflanzen, die an frostfreien Tagen bereits ab Januar und bis März die ersten Blüten in sattem Gelb zeigen.
Auch das Frühlings-Alpenveilchen, mit seinen weißen, rosa oder karminroten Blüten trägt den Titel Winterblüher zu Recht. Bereits im Februar und März zeigen sich die Blüten und trotzen Schnee und Kälte. Ebenfalls zu erwähnen sind die Schleimbeere, die Schnee-Heide oder die Chinesische Winterblüte.
Nicht zu vergessen: Die Christ- und Lenzrosen. Durch ihr tiefes Wurzelwerk gelingt es ihnen auch bei Frost weiter zu wachsen und zu blühen. So zeigt die Christrose bereits vor Weihnachten ihre weißen Blüten. Die Lenzrosen lassen sich ein wenig mehr Zeit und bringen ab Februar ihre vielgestaltigen Blüten in Weiß, Rosa oder Rot in allen Schattierungen hervor.
Andere Pflanzen wie Wolfsmilchgewächse, Farne oder die Gewöhnliche Haselwurz bleiben den Winter über grün. Wieder andere schmücken sich im Frühjahr und Sommer mit bunten Blüten, während sie sich im Winter grün oder sogar mit verschieden gefärbten Blattvarianten zeigen. Dazu zählen u. a. die Grasnelken, das Blaukissen, Storchschnäbel, Bergenien, Purpurglöckchen oder die vielen silberblättrigen Stauden wie Gewürz-Salbei, Lavendel oder Heiligenkraut.
Ganz wichtig: Gießen auch im Winter nicht vergessen
Sehr oft ist nicht der Frost der ärgste Feind der wintergrünen Pflanzen sondern der Durst. Manche Pflanzen verdursten im Winter regelrecht. Das liegt daran, dass sie über ihre Blätter auch in der kalten Jahreszeit Wasser verdunsten. Neben den Stauden gilt auch für Gehölz, dass Sie an frostfreien Tagen gießen sollten, damit die Pflanzen nicht vertrocknen. Sofern Sie die Absicht haben, die wintergrünen Stauden in Gefäße zu setzen, so wählen Sie möglichst große Formen. Dadurch müssen Sie seltener gießen und der Wurzelballen ist besser gegen Durchfrieren geschützt.