Superfood liegt voll im Trend. Mit Superfood werden jährlich Miiliardenumsätze gemacht. Doch Superfood im eigenen Garten anbauen? Ist das überhaupt möglich? Ein ganz ausdrückliches – JA!
Vermutlich kultivieren Sie bereits längst Superfood in Ihrem Garten. Denn es stellt sich zuerst einmal die Frage: An was denken Sie, wenn Sie die Bezeichnung Superfood hören oder lesen? In den meisten Fällen werden Superfoods mit Exoten wie Açai-Beeren, Amaranth, Ashwagandha-Beeren, Chia-Samen, Goji-Beeren oder Quinoa assoziiert.
Dabei gibt es so viel Superfood, das bereits seit vielen Jahrzehnten in unseren heimischen Regionen wächst. Leider sind die wertvollen Inhaltsstoffe dieser Pflanzen manchmal in Vergessenheit geraten.
Insofern sind die „Superfood-Wunder“ zu unterscheiden in die exotischen Varianten aus fernen Kontinenten sowie in die heimischen, angepassten Alternativen. Die gute Nachricht: Eine Vielzahl an Superfood lässt sich unter bestimmten Bedingungen im Hausgarten kultivieren. Oftmals sogar auf kleinen Flächen. Wie das funktioniert, worauf dabei zu achten ist, welche Inhalts- und Wirkstoffe in den Pflanzen enthalten sind, welche Besonderheiten es gibt und viele weitere Antworten werden Sie erhalten, wenn Sie dranbleiben. In diesem Beitrag geht es zuerst einmal um die Exoten.
Superfood – eine clevere Marketingstrategie
Superfood oder Supersamen sind weder geschützte noch klar definierte Begriffe. Der Nahrungsmittel-Industrie ist es jedoch gelungen, mit besonders exotisch klingenden Produktnamen sowie der Hervorhebung hoher Anteile an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen und geschmacklichen Vorzügen Alleinstellungsmerkmale zu vermitteln. Dieser USP („Unique Selling Point“ oder „Unique Selling Proposition“) wirkt sich auf das Konsumentenverhalten aus. Verbraucher sind durchaus gewillt, sich für ein solches Produkt zu entscheiden und einen höheren Preis dafür zu zahlen.
Ein Grund für die steigende Nachfrage nach Superfood ist sicher eine Veränderung im Verbraucherverhalten. Lange Zeit galt Nahrung immer als knappes Gut und diente in erster Linie zum Überleben. Allein die Tatsache, nicht hungern zu müssen, wurde als Anzeichen für Wohlstand gesehen. Heutzutage ist Hunger für die meisten Menschen in Europa (noch) kein Problem. Insofern kommt der gesunden und wohlschmeckenden Ernährung heute eine andere Bedeutung zu als noch vor einigen Jahrzehnten.
Die Lebensmittel-Industrie hat sich darauf eingestellt und bietet verschiedene Ernährungstrends als Lösung an. So wurden Produkte wie z. B. Clean Food (Nahrungsmittel ohne Farb-, Konservierungs- und Duftstoffe), Functional Food (Nahrungsmittel, die mit Hilfsstoffen einen gesundheitlichen Zusatznutzen versprechen), Medifoods (Nahrungsmittel mit Medikamenten) und eben Superfoods (Nahrungsmittel, die besonders antioxidativ sein und eine überdurchschnittlich hohe Nährstoffdichte beinhalten sollen) für den Lebensmittelmarkt kreiert.
Interessanterweise gibt es weder wissenschaftlichen Analysen noch empirische Studien, die belegen, dass Superfoods gesünder als andere Lebensmittel sind oder (wie gerne vermittelt wird) auf einfachem Wege schlank machen. Vielmehr besteht das Problem vieler Superfoods und Supersaaten darin, dass sie weite Exportwege zurücklegen müssen. Hinzu kommen aufgrund der erhöhen Nachfrage unklare Anbausituationen, bei denen die Pflanzen teilweise hoher Pestizid- und Keimbelastung ausgesetzt werden.
Glücklicherweise sind die Transportwege und die Gefahren der gesundheitsschädlichen Belastung beim Anbau im eigenen Garten zu vernachlässigen. Hier kann Superfood zu dem heranwachsen, was es auszeichnet – supergesund und superlecker!
Die Superfood Exoten für den heimischen Garten
Sofern Sie es ein wenig exotischer im Garten mögen und Platz für ein paar echte Hingucker zur Verfügung steht, dann werden Sie mit den folgenden Superfood-Pflanzen Ihre Freude haben.
Zu Recht werden diese wertvollen Lebensmittel aufgrund ihrer Inhalts- und Wirkstoffe sehr geschätzt und mitunter als Heilmittel eingesetzt. Und sie bringen viel Abwechslung auf den Speiseplan.
Acerola Kirsche – die Unscheinbare
Das Malpighiengewächsen hat seinen Ursprung in Mittel- und Südamerika. Dort wächst der bis zu 2 m hohe Strauch in trockenen Wäldern sowie in Feuchtgebieten an Flussufern. Im heimischen Garten schätzt diese Pflanze einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung und einen humosen nährstoffhaltigen Boden.
Da diese immergrüne Pflanze, die während des gesamten Jahres Wasser benötigt, sehr empfindlich ist, sollten Sie im Winter entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen. Besser ist sogar die Überwinterung in geschützten Räumen.
Bei diesem Superfood handelt es sich tatsächlich um eine kleine Vitaminbombe, die weltweit zu den Früchten mit dem höchsten Vitamin C Gehalt (ca. 40-fache Menge im Vergleich zu Orangen) zählt. Vom Geschmack her erinnert die saure Kirsche an Apfel.Beii
Adzukibohnen – die rote Sojabohne
Diese Hülsenfrüchte werden seit Jahrhunderten in China und Japan sowie in anderen subtropischen Ländern kultiviert. Aufgrund ihrer gesunden Inhaltsstoffe werden Adzukibohnen als neues Superfood gehandelt. Sie sind reich an Ballastastoffen und besitzen nur wenig Fett. Darüber hinaus zählen die Bohnen zu den Nahrungsmitteln mit dem höchsten Gehalt an Antioxidantien.
Die Azukibohne ist eine bis zu 2 m hohe Schlingpflanze. Sie wird gegen Ende April als Vorkultur gezogen. Die sehr wärmeliebende Pflanze sollte unbedingt vor dem Auspflanzen abgehärtet werden. Ende Mai bis Anfang Juni bevorzugt sie einen Platz im Gewächshaus (sofern vorhanden). In warmen Regionen lassen sich an einen warmen und vollsonnigen Standort selbst im Freiland Ernteerfolge (September – Oktober) erzielen. Düngezugaben sind im Normalfall nicht erforderlich. Die rankenden Sorten benötigen ein Rankgerüst zum Klettern.
Die Bohnensprossen sind essbar und besitzen einen süß-aromatischem Geschmack. Die sogenannte „Rote Sojabohne“ wird als die edelste Hülsenfrucht geschätzt. Sie gilt generell besser bekömmlich als verbreitete europäische Gartenbohnen. Zudem lässt sie sich sehr gut als Trockenbohne verwenden. Adzukibohnen schmecken ganz hervorragend im Salat, Gemüseeintopf oder als Beilage.
Amaranth – der Inka-Weizen
Amaranth zählt zu der Gattung der Fuchsschwanzgewächse und ist neben Mais und Quinoa die wichtigste „Getreideart“ der Ureinwohner Südamerikas (Inkas). Bei uns gewinnt das glutenfreie Pseudogetreide in der Getreideallergiediät zunehmend an Bedeutung als Superfood. Die weißen Körner können wie Hirse zubereitet, gemahlen oder gepoppt werden. 100 Gramm dieser Nutzpflanze decken etwa ein Fünftel Ihres Tagesbedarfs an Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß.
Die Samen werden ab März in Aufzuchttöpfen vorgezogen und Anfang Mai bis Mitte Mai ausgepflanzt. Alternativ säen Sie die Samen nach den letzten Frösten im Mai auf einen gut gelockerten Boden flach aus. Allerdings sollten Sie zwischen den Pflanzen ausreichend Abstand halten, da diese je nach Sorte hoch wachsen können.
Amaranth stellt keine allzu hohen Ansprüche an den Boden. Ein mit Kompost oder Stallmist angereicherter, durchlässiger Boden in sonniger Lage bietet bereits sehr gute Bedingungen. Wichtig ist das Entfernen von Unkraut, damit die Pflanzen ausreichend Licht und Wasser erhalten. Das Pseudogetreide kommt mit einem eher trockenen Boden besser als mit zu nasser Erde zurecht. Da Amaranth das vorhandene Nährstoffangebot des Bodens gut ausnutzen kann, ist im Normalfall keine weitere Düngezugabe erforderlich.
Die Samen werden bei Vollreife geerntet. Je nachdem wann die Aussaat erfolgt ist, erstreckt sich der Erntezeitraum von Ende August bis Mitte Oktober. Schon vor der Samenreife können Sie bei Blattamaranth bereits einzelne Blätter ernten. Sie lassen sich wie Spinat zubereiten.
Die vollreifen Fruchtstände schneiden Sie einfach ab und hängen sie zum Trocknen auf. Sobald diese gut durchgetrocknet sind, schütteln Sie die Samen aus und sieben anschließend.
Amaranth Pflanzen sind besonders dann eine farbenfrohe Bereicherung für den Garten, wenn die Blütenblätter in wunderschönen roten und orangen Tönen leuchten.
Aronia – die Apfelbeere
Das Beste gleich vorweg: Die pflegeleichten Sträucher sind bei uns gut frosthart, sehr standorttolerant und somit die idealen Exoten für Gartenanfänger und Einsteiger. Beste Voraussetzungen also für dieses Superfood.
Die bis zu 2 m hohen laubabwerfenden Sträucher bieten, als lockere Wildobst- oder Mischhecken gepflanzt, einen optimalen Sichtschutz an der Grundstücksgrenze bilden. Mit der roten Laubfärbung im Herbst beweist das aus Nordamerika stammende Rosengewächs seine Attraktivität als Ziergehölz.
Die klassischen Pflanztermine sind der Herbst und das Frühjahr. Die Sträucher bilden tiefe Wurzeln aus. Daher sollten Sie als Vorbereitung den Boden tief und gut lockern. Mit einer Rhizomsperre beugen Sie einem unkontrollierten Wurzelwachstum quer durch den Garten vor.
An den Boden stellt die Aronia keine großen Ansprüche. Ein normaler Gartenboden, nicht zu trocken und nicht zu fest, reicht vollkommen aus.
Sie gedeiht besonders gut an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit hoher Boden- und Luftfeuchtigkeit. Die winterharten Pflanzen vertragen selbst längere Frostperioden mit Temperaturen unter -20 °C.
Ab dem zweiten Standjahr lassen sich die süßen Früchte ernten. Erntezeit ist von Ende August bis Oktober, sobald das Fruchtfleisch den schwarz-violetten Farbton der Schale angenommen hat.
Genießen Sie die Beeren frisch, als Saft, Marmelade oder was Sie auch sonst mit anderen Beeren so anstellen. Die Aronia Beere liegt mit ihrem extrem hohen Gehalt an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, die als besonders gesundheitsfördernd gelten und antioxidativ wirken, voll im Trend.
Artischocken – für mediterranes Flair
Dieser distelartige Korbblütler hat seinen Ursprung im Mittelmeerraum und den angrenzenden Regionen. Sie lässt sich gut im heimischen Garten kultivieren, ist mehrjährig und kann bis zu fünf Jahre ihre Blütenknospen ausbilden. Artischocken haben zwar einen gewissen Zierwert im Garten, interessanter sind jedoch die essbaren, fleischigen Blätter, die außen um die Blütenköpfe herumwachsen.
Natürlich ist es für den Anbau im Garten unkomplizierter, die Artischocken als Jungpflanzen zu kaufen. Doch die Anzucht aus Samen und den kleinen Pflänzchen beim Aufwachsen zuzusehen, bereitet doch viel mehr Freude, oder? Die Aussaat kann bereits im Februar erfolgen. Sobald die Jungpflanzen eine Höhe von ca. 10 cm erreichen, werden sie in größere Töpfe pikiert.
Das Auspflanzen sollte erst nach den Eisheiligen erfolgen. Die raumgreifende Pflanze benötigt ausreichend Platz. Da Artischocken für die Mischkultur geeignet sind, lassen sich die Zwischenräume z. B. mit Fenchel, Kohl oder Salat gut nutzen.
Die anspruchslosen Pflanzen bevorzugen einen sonnigen und geschützten Standort. Ein mit Kompost vorbereiteter Boden bietet die besten Voraussetzungen. Nach der Pflanzung sollten Sie während der Saison ein paar Mal Kompost zur Stärkung verabreichen und regelmäßig gießen.
Mehr Aufmerksamkeit ist der Überwinterung zu widmen. Sofern die Pflanze während des Winters im Freiland verbleiben soll, wählen Sie vorab eine Sorte wie die Violetto Chiogga, die sich durch eine hohe Widerstandskraft gegen Frost auszeichnet. Trotzdem sind unbedingt geeignete Schutzmaßnahmen vorzunehmen. Sicherer ist auf jeden Fall die Überwinterung der mehrjährigen Pflanze im Haus.
Die Erntezeit beginnt abhängig vom Alter der Pflanze im ersten Jahr Ende August bis September, ab dem zweiten Jahr bereits Ende Juni bis Juli. Den Reifezeitpunkt erkennen Sie an den kompakten und festen Blütenköpfen sowie an den bräunlichen Blütenspitzen. Beginnen Sie bei der Ernte immer mit den obersten Triebspitzen, bevor sich der Blütenstand öffnet. Beginnt die Artischocke zu blühen, haben Sie zwar eine tolle Blütenpracht – sehr zur Freude von Bienen oder Hummeln und vielen anderen Insekten – doch für eine Ernte ist es zu spät.
Was macht die Artischocke zum Superfood? Bereits 2003 erhielt die Artischocke aufgrund ihrer hilfreichen Inhalts- und Wirkstoffe die Auszeichnung als „Arzneipflanze des Jahres“.
Ashwagandha – die Schlafbeere
Das Nachtschattengewächs zeichnet sich durch die beruhigende und einschläfernde Wirkung und somit die Förderung des entspannten Schlafens sowie einer nachgewiesenen Anti-Stress-Wirkung aus. Das hat dieser Pflanze in unseren Regionen die Bezeichnung Schlafbeere eingebracht. In ihrer ursprünglichen Heimat (Afrika, naher Osten und asiatischer Raum) bedeutet Ashwagandha so etwas wie Pferdegeruch.
Verwendung finden die Superfood Pflanzen in der Küche als Pulver-Zutat im Curry und die Wurzeln als Tee-Aufguss. Selbst aus den eigentlich ungenießbaren, sehr saponinhaltigen Beeren lässt sich ein veganes Lab für die Käseherstellung gewinnen.
Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat ist der März. Dazu streuen Sie das Saatgut auf die Aussaaterde im Anzuchttopf und drücken es vorsichtig an. Die Pflanze liebt helle Standorte und einen nährstoffhaltigen Boden. Die mehrjährige, krautige Pflanze kann ins Freiland, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Sie liebt einen hellen Standort und erreicht Wuchshöhen von bis zu 150 cm. Wohl fühlt sich die Pflanze in einer lockeren, leicht sandigen Erde, die eher zu Trockenheit neigt.
Während der Blütezeit von Juli – September zeigt sie ihre relativ unscheinbaren Blüten, die meist eine grünlichgelbe, weiße oder hellgelbe Farbe haben. Auffällig ist dabei die feine Behaarung von Blüten und Stängel. Nach der Blüte (August – September) bildet Ashwagandha dominant leuchtend rote Beeren als Früchte aus, die jedoch roh nicht essbar sind.
Chia – die Kurztagspflanze
Chia ist eine einjährige krautige Sommerpflanze aus der Gattung des Salbei (Salvia hispanica L.) innerhalb der Familie der Lippenblütler, die ihren Ursprung in Zentral- und Südmexiko hat. Die Pflanze kann eine Höhe von 1,5 bis 2 Metern erreichen und wächst weit verzweigt. Im Sommer bekommt sie kleine, blau bis violett gefärbte Blüten. Kurz darauf können die trendigen Chiasamen geerntet werden. Das Pseudogetreide wurde schon von den Maya und Azteken angebaut.
Eigentlich ist Chia eine sogenannte Kurztagspflanze. Um zur Blüte zu kommen und Samen zu bilden, benötigt sie kurze Tage. Das kennt sie aus ihrer Heimat. Während der Sommermonate in unseren Breiten sind die Tage für die Pflanze zu lang. Im Herbst haben die Tage zwar eine optimale Länge, doch die Temperaturen sind bereits zu niedrig. Mittlerweile gibt es eine zugelassene Sorte, die mit den langen Sommertagen zurechtkommt.
Chiasamen können Sie sowohl im Garten direkt aussäen als auch vorziehen. Das Freiland ist frühestens nach den Eisheiligen ein Thema. Wichtig ist ein heller, windgeschützter Standort mit einem nährstoffhaltigen Boden. Gießen Sie die Chiapflanzen regelmäßig, wobei Sie unbedingt Staunässe vermeiden sollten.
Chia-Samen weisen einen hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Omega-3 und Omega-6) in einem ernährungsphysiologisch günstigen Verhältnis auf. Hinzu kommt ein außergewöhnlich hoher Gehalt an Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Die Superfood Samen lassen sich in der Küche vielseitig verwenden und spielen bei veganer Ernährung eine wichtige Rolle.
Edamame – die japanischen Superbohnen
Hinter der halbreif geernteten Edamame verbirgt sich ein Klassiker der asiatischen Küche: die Sojabohne.
Sojabohnen sind sehr wärmebedürftig, daher bevorzugen sie einen sonnigen und windgeschützten Standort. Der Boden sollte humusreich und locker sein. Die Bohnen können vorgezogen oder direkt ins Freiland ausgesät werden. Das kann ab etwa Mitte Mai geschehen. Ist das Saatgut im Boden, muss die Erde bis zum Aufgang der Pflanzen immer ausreichend bewässert sein.
Halten Sie den Boden locker und unkrautfrei, damit die Sojabohnen dichte Bestände bilden können. Sobald sich die Pflanzen verzweigen, werden diese leicht angehäufelt.
Sojabohnen für Edamame ernten Sie meist erst ab August. Dann sind die Hülsen bereits gut gefüllt, jedoch noch grün und nicht aufgeplatzt.
Nur die sich im Inneren der Schote befindlichen grünen Sojabohnen werden gegessen. Die Hülsen sind nicht zum Verzehr geeignet. Das führt zu der folgenden Besonderheit beim Essen: Gegessen werden Edamame, indem man sie mit dem Mund aus der Hülse saugt oder mit den Fingern herausdrückt. Dabei mischt sich das süßlich-nussige Aroma der Bohne mit der salzigen Kruste der Hülse. Kenner lieben das besondere Aroma der kalorien- und fettarmen Superfood Bohne, die vor Proteinen und Ballaststoffen nur so strotzt.
Feijoa – die süße Verführerin
Diese Pflanzenart aus der Familie der Myrtengewächse ist ein langsam wachsender, immergrüner Strauch oder besser ein kleiner Baum, der Wuchshöhen von etwa 4 bis 6 Meter erreicht. Ursprünglich wuchs sie nur in den tropischen Gefilden Südamerikas. Da die Feijoa frostresistent ist, wächst sie aber inzwischen auch in Südfrankreich, Italien und Israel sowie rund um die Schwarzmeerküste. Und selbst in Neuseeland findet diese Frucht eine wachsende Fangemeinde. Die Feijoa-Frucht ist auch unter dem Namen „Brasilianische Guave“ oder „Ananas-Guave“ bekannt.
Sofern Sie sich für die Anzucht aus Samen im Frühjahr entscheiden, sollten Sie sich mindestens 4 bis 5 Jahre gedulden, bis Sie die ersten Früchte ernten. In den Folgejahren trägt die Ananasguave nach der Blüte Früchte, die denen der Kiwi recht ähnlich sind.
Die Pflege dieses Strauches ist überschaubar. Ein heller, geschützter Standort mit nährstoffhaltiger Erde, gelegentliches Düngen und ausreichend Wasser reichen in der Regel schon. Der Strauch will immer mal wieder in Form gebracht werden, wobei Sie selbst entscheiden, ob Sie einen konsequenten Rückschnitt vornehmen. Obwohl frosthart übersteht das subtropische Obst den Winter dennoch am besten im Haus oder mit ausreichendem Schutz.
13 verschiedene Vitamine und sieben unterschiedliche Mineralstoffe machen die Feijoa zu einer echten Gesundheitsbombe – wie es sich für Superfood gehört. Dazu kommen reichlich Ballaststoffe, wichtige Spurenelemente sowie Amino- und Fettsäuren.
Goji-Beeren – die roten Diamanten
Der Überflieger im Garten ist die gesunde Anti-Aging-Beere mit der Bezeichnung: Gemeiner Bocksdorn oder Goji.
Der Goji-Beere wird so manches nachgesagt. So wird sie in ihrer Heimat China als „glückliche Frucht“ bezeichnet. Der Saft gilt als ein Anti-Aging-Mittel und trägt allgemein zu Gesundheit und Wohlbefinden bei. Außerdem soll sie die Menschen in große Zufriedenheit versetzen.
Genügend Gründe also, diese Superfood Wunderwaffe im eigenen Garten anzubauen. Die Goji-Beeren schmecken je nach Anbaugebiet und Sorte eher süß, eher säuerlich oder gar herb. Einige Sorten enthalten viele Bitterstoffe. Dennoch lassen sie sich in der Küche sehr gut weiterverarbeiten.
Die Goji-Beere wächst als ein sommergrüner Strauch mit bogenförmig überhängenden Zweigen. Der Strauch kann sehr groß werden und eine Höhe von 2 bis 3 m erreichen. Aus diesem Grund sollten Sie beim Pflanzen einen Abstand von mindestens 1 m berücksichtigen. Von August bis Oktober reifen die Gojibeeren. Die scharlachroten Früchte sind 1 bis 2 cm lang und eiförmig. Der Strauch macht sich insgesamt als Zierstrauch im Garten sehr gut.
Der anspruchslosen Pflanze reicht ein halbwegs sonniger Standort. Ein gut durchlässiger, nährstoffreicher Boden mit einem pH-Wert um 6 trägt zum Wachstum bei. Beeren vertragen keine Staunässe und da bildet der Gemeine Bocksdorn keine Ausnahme. Ein Gießrand aus Mulch und ein wenig Kompost bekommen dieser Pflanze sehr gut.
Eine Besonderheit ist die Wurzelbildung. Sobald die bogig überhängenden Triebe den Boden berühren, bilden sie Wurzeln. Das kann schon etwas lästig werden. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Goji-Beere analog zu Brombeeren hochzuziehen.
Für einen kräftigen, mehrtriebigen Wuchs schneiden Sie die noch jungen Pflanzen weit zurück, damit sie sich von unten her gut verzweigen. Ein guter Rückschnitt im Frühjahr und Herbst verhindert das Wuchern. Die Vermehrung kann sehr einfach über Absenker und Stecklinge erfolgen.
Lesen Sie mehr darüber in meinem ausführlichen Beitrag:
Granatapfel – das Fruchtbarkeitssymbol
Tatsächlich gelten die Samen des Granatapfels in seinem Verbreitungsgebiet im südosteuropäischen und asiatischen Raum als Fruchtbarkeitssymbol. Diese Pflanzenart aus der Familie der Weiderichgewächse lässt sich als kleiner sommergrüner Baum oder Strauch kultivieren. In passender Umgebung erreicht die Pflanze Wuchshöhen von bis zu 5 m und höher. Zudem wird sie bis zu 3 Meter breit, was Sie beim Pflanzen berücksichtigen sollten. Übrigens werden solche Exemplare durchaus mehrere hundert Jahre alt.
Granatäpfel sind in Deutschland als Kübelpflanzen sehr beliebt. Die Ernte fällt im Topf wesentlich geringer aus. Im Freiland werden Sie natürlich bessere Ernteergebnisse erzielen.
Bereits im Januar können Sie mit dem Vorziehen beginnen. Das zu reicht es aus, die Kerne aufzubrechen und die Samen leicht in die Erde der Anzuchttöpfe zu drücken. Es dauert ca. 12 Wochen bis sich die Keimlinge zeigen. Weitere Möglichkeiten zur Vermehrung sind Stecklinge oder Sie kaufen einfach Jungpflanzen im Gartencenter.
Im Freiland benötigt der Granatapfelbaum einen sonnigen, warmen und geschützten Standort. Das können Hauswände oder Trockenmauern sein, die die gespeicherte Wärme abgeben. Als Boden bevorzugt die Pflanze lockere, durchlässige Erde mit einem hohen mineralischen Anteil. Das erreichen Sie z. B. mit Sand, Schluff oder Ton.
Während der Wachstumsphase von April bis August sollten Sie regelmäßig gießen und darauf achten, dass die Erde gut feucht ist. Je nach Bodenbeschaffenheit werden Zugaben in Form von Flüssigdünger gerne angenommen. Sobald die Temperaturen sinken, ergreifen Sie geeignete Maßnahmen zur Überwinterung.
Früchte werden Sie in den ersten Jahren kaum oder nur sehr überschaubar vorfinden. Erst mit zunehmenden Alter erhöht sich auch die Anzahl der ausgebildeten Früchte. Im Juli und August färbt sich die Schale der Granatäpfel rot und zeigt somit die Reife an – dann ist endlich Erntezeit.
Die Zeit, um einen Grantapfel, der weltweit zu den gesündesten Früchten zählt, zu genießen. Granatäpfel enthalten eine Vielzahl an gesunden Inhaltsstoffen wie Mineralstoffen, Vitaminen und Antioxidantien. Verwenden lässt sich das Superfood vielfältig als Frucht, als Saft, im Salat, im Müsli oder im Smoothie.
Ingwer – die Superknolle
Ingwer gehört zur Familie der Ingwergewächse und hat seinen Ursprung im asiatischen Raum. Es handelt sich um eine ausdauernde Staude, die mehr als einen Meter hoch werden kann. Die recht dicken Blütenstängel und länglichen Laubblätter erinnern stark an Schilf. Unter der Erde entsteht ein horizontal wachsendes und verzweigtes Rhizom, aus dem sich der Blütenstand bildet.
Die beste Zeit für die Anzucht ist das zeitige Frühjahr. Ab Mitte Mai hat das kälteempfindliche Rhizom auch eine Chance im Freiland. Das Beet sollte über eine Drainage verfügen, um Staunässe zu vermeiden. Ein gemäßigter pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 ist wünschenswert. Ingwer verträgt jedoch keine Temperaturen unter 20 °C und reagiert darauf mit Wachstumsstopp. Ein ganzjähriger Verbleib im Freiland wird die Knolle unweigerlich vernichten.
An dem gelblich verfärbten Laub erkennen Sie von August bis Oktober optisch die Reife des unterirdischen Rhizoms. Ein scharfes Messer eignet sich dazu, die zarten, jungen Verzweigungen in der gewünschten Anzahl abzuschneiden.
Ingwer enthält viele Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen, Vitamin C, Kalium, Magnesium und Zink. Eine Auszeichnung als Heilpflanze des Jahres erhielt Ingwer im Jahr 2018. Die Ingwer-Shots sind bereits Kult. In der Küche lässt sich Ingwer als Superfood nahezu universell einsetzen.
Erfahren Sie mehr über die Superknolle in meinem ausführlichen Beitrag:
Kiwano – die Horngurke
Eine Pflanzenart aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), die ihren Ursprung in Zentral- und Südafrika hat. Mittlerweile liegen die Hauptanbaugebiete in Israel und Neuseeland. Die Zackengurke zeigt sich als ein exotisch anmutendes Gewächs, das stachelige, aber sehr leckere Früchte ausbildet.
Die Pflanze lässt sich aus Samen im Haus vorziehen oder Sie geben die Samen zu gegebener Zeit ins geschützte Beet. Außerdem gelingt die Vermehrung mit Stecklingen. Ab Mitte Mai, wenn die Frostgefahr gebannt und es über einen längeren Zeitraum warm ist, können die Jungpflanzen ins Freiland (besser ins unbeheizte Gewächshaus) gepflanzt werden. Kiwano benötigt einen fruchtbaren, humusreichen, durchlässigen Boden. Deshalb reichen Sie den Boden vor der Pflanzung mit Kompost und Hornspänen an. Einmal sollte sich die Erde schnell erwärmen und der Standort warm und windgeschützt sein. Insbesondere während der Wachstumsphase ist eine regelmäßige Bewässerung von großer Bedeutung.
Bei warmen Temperaturen wächst die Kiwano sehr stark und bildet unglaubliche Blättermengen. Kiwano-Triebe erreichen eine Länge von mehreren Metern und sollten auf Rankhilfen geführt werden. Sonst überwuchern sie sehr die Nachbarpflanzen. Die Blätter haben klebrige Schnurrbärte und die Triebe der Pflanzen sind mit dicken Brennhaaren bedeckt.
Gegen Ende August haben sich die Früchte orange verfärbt und sind reif zur Ernte. Die Gurke zeichnet sich durch eine gute Lagerfähigkeit aus, sodass Sie die Früchte vor dem Herbst mit sinkenden Temperaturen abernten sollten.
Die Horngurke wird gegessen wie Kiwi oder Maracuja. Sie lässt sich weiterhin in Smoothies, Salaten oder Desserts verarbeiten. Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Gurke, Zitrone und Banane. Die Früchte enthalten viele Vitamine, Kalium sowie Magnesium und wirken verdauungsfördernd.
Maca – die Knolle mit Potenzial
Das Peru-Ginseng gehört zur Gattung der Kressen in der Familie der Kreuzblütengewächse und wurde bereits zu Zeiten der Inkas in den peruanischen Anden angebaut. Es wächst in Höhenlagen bis 4.500 Metern. Auf kargem Boden in einem stürmischem Klima also, in denen keine andere Kulturpflanze gedeihen würde.
Maca lässt sich unproblematisch aus Samen anziehen und keimt sehr schnell. Die beste Zeit für die Direktsaat im Beet ist von März bis August. Die Maca Samen drücken Sie etwa einen halben Zentimeter tief in die Erde. Nach der Ansaat und über die gesamte Wachstumsphase sollten Sie den Untergrund kühl und feucht halten. Auch wenn die Pflanze an widrige Bedingungen gewöhnt ist, wird ein humus- und nährstoffreicher Boden gerne angenommen.
Die Ernte erfolgt im September. Bei der Maca-Pflanze handelt es sich um einen Starkzehrer, für den die einjährige Kultur zu empfehlen ist. Die Knollen sind beim einjährigen Anbau besonders gut ausgebildet und erntereif.
Die Wurzeln von Maca schmecken süßlich und lassen sich zu Pulver verarbeiten. Die Blätter haben hingegen einen scharfen Geschmack, der an Kresse oder Radieschen erinnert. In Südamerika werden die Wurzeln roh oder gegart gegessen. Als Superfood enthalten sie viele wertvolle Inhaltsstoffe und ihnen wird eine potenzfördernde Wirkung nachgesagt.
Weitere Informationen über Maca erhalten Sie in meinem ausführlichen Beitrag:
Papaya – die Baummelone
Papaya ist eine Pflanzenart aus der Familie der Melonenbaumgewächse und wird auch als Melonen- oder Papayabaum bezeichnet. Die ursprüngliche Heimat liegt in Pflanze Mexiko und Südamerika sowie auf den Bahamas. Heute ist die Papaya aufgrund der vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten in den meisten tropischen und subtropischen Ländern zu finden.
Die Papaya zählt zu den sehr rasch wachsenden Pflanzen und deshalb wird eine zweckmäßige und unkomplizierte Anzucht aus Samen vorgenommen. Nehmen Sie dazu einige Kerne aus dem Fruchtfleisch einer reifen Frucht und säubern diese anschließend. Eine durchsichtige Hülle umgibt die Kerne. Diese lässt sich durch einfaches Abreiben mit Küchenpapier entfernen. Die so präparierten schwarzen Samen trocknen lassen und dann aussäen. Unter günstigen Bedingungen können Sie die kleinen schwarzen Kerne einfach auf den Boden geben und abwarten.
Als Standort liebt die Papaya einen sonnigen, warmen und geschützten Standort. Die Papayapflanze braucht regelmäßig Wasser, halten Sie die Erde daher immer feucht. Da Sie mit der Papaya eine einjährige, schnell wachsende Pflanze kultivieren, brauchen Sie sich hinsichtlich der Überwinterung wenig Gedanken zu machen.
Ausführliche Informationen über Papaya erhalten Sie in meinem Beitrag:
Quinoa – der Inkareis
Die Reismelde ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Gänsefüße in der Familie der Fuchsschwanzgewächse und hat ihren Ursprung in Südamerika. Sie wächst in Höhenlagen von über 4.000 m und hat somit als Nahrungsgrundmittel für die dort lebenden Menschen eine immense Bedeutung. Kartoffeln, Reis oder Mais müssen in diesen Höhenlagen passen.
Bei Quinoa handelt es sich um Pseudogetreide, denn es besitzt ähnliche Inhaltsstoffe wie die echten Getreidearten. Doch aus botanischer Sicht zählt Quinoa zu den zweiblättrigen Pflanzen und ist insofern eher mit dem Spinat verwandt.
Aufgrund ihrer Herkunft ist diese Pflanze für unsere klimatischen Bedingungen sehr gut geeignet. Die Pflanze zeigt sich sehr anspruchslos und wächst selbst auf Böden, die von vielen anderen Getreidesorten nicht vertragen werden. Der Anbau funktioniert an nahezu jedem vollsonnigen Standort. Als Vorgängerpflanzen für den Boden eignen sich Kartoffeln, Mais und andere Getreidesorten sehr gut, da diese als Starkzehrer dem Boden Nährstoffe entziehen. Alternativ lockern Sie den Boden vorbereitend und geben Kompost hinzu.
Ab Ende April bis Mitte Mai säen Sie das Saatgut in Reihen (in Doppelreihen versetzt) aus, wobei Sie auf ausreichenden Abstand achten sollten. Anschließend bedecken Sie die Saatrillen mit Erde und halten die Samen feucht. Während der Wachstumsphase zeigt sich die Pflanze sehr pflegeleicht und benötigt kaum Zuwendung (vielleicht Unkraut entfernen).
Geerntet werden Quinoa-Körner von Ende August bis Ende September, je nach Witterung sogar bis Mitte Oktober. Trockene Witterungsbedingungen sind Voraussetzung. Wichtig ist, die Pflanzen möglichst in trockenem Zustand ernten zu können. Dazu schneiden Sie am besten die Samenstände komplett ab oder pflücken die Pflanzen von Hand. Anschließend werden diese gebündelt und kopfüber zum Trocknen aufgehängt.
Quinoa hat sich einen Namen als Superfood gemacht, weil es unseren Körper mit wertvollen Kohlenhydraten, hochwertigen Aminosäuren, ungesättigten Fetten, leistungssteigernden Mineralstoffen und lebenswichtigen Vitaminen versorgt. Hinzu kommt eine Vielzahl entzündungshemmender sekundärer Pflanzenstoffe sowie Ballaststoffe.
Das Pseudogetreide findet z. B. in Salaten und Bowls, in Suppen oder als Ersatz-Beilage für Reis Verwendung. Darüber hinaus macht sich die gepuffte Variante sehr gut im Frühstücksmüsli.
Weitere Informationen über den Inkareis finden Sie in meinem Beitrag:
Anbauen ja, aber …
eher als Spaß oder einfach als Experiment. Und mehr als dekorativer Zimmerschmuck. Denn die folgenden Superfoods eignen sich aufgrund ihrer Eigenschaften, ihrer Wachstumsbedingungen oder ihrer Kälte- und Frostempfindlichkeit nicht für den Anbau im Garten. Dennoch lassen sich einige als Kübelpflanzen kultivieren, die bei idealen Bedingungen z. B. die Terrasse verzieren.
Açai-Beere
Diese Frucht einer Kohlpalme ist in den feuchten Tälern und Flussauen des Amazonasbeckens heimisch ist. Die mehrstämmige Palme erreicht bis zu 25 m an Höhe bei einem Stammdurchmesser von gerade mal ca. 20 cm. Sie benötigt ein sehr warmes und feuchtes Klima mit mindestens 21 °C und mehr als 70 % Luftfeuchte. Die tiefvioletten bis schwarzen Früchte hängen zu Tausenden an langen und stark verzweigten Blütenständen.
Avocado
Selbst bei guter Pflege dauert es rd. sechs bis zehn Jahren, bis die Chance besteht, dass das Avocadobäumchen Blüten trägt. Dass sich daraus eine Avocadofrucht entwickelt, ist eher unwahrscheinlich. Einmal ist es in Deutschland nicht warm genug, um das Wachstum der Bäume und die Fruchtentwicklung zu begünstigen. Zudem gestaltet sich die Befruchtung durch andere Bäume im Normalfall im heimischen Garten eher als schwierig.
Baobab
Einen dieser majestätischen (eigentlich mehr gewaltigen) Affenbrotbäume mit Wuchshöhen von bis zu 30 m im Garten zu halten, um irgendwann die herabhängenden Früchte zu ernten … schätzen Sie es selber ein. Als Zierpflanze kann es dennoch ein Hingucker sein.
Camu Camu
Nur so viel: Im Amazonasgebiet wachsen die Camu Camu Sträucher direkt an den Ufern des Flusses. Nur vom Boot aus können die Früchte zwischen November und März bei günstigem Wasserstand geerntet werden, was sehr mühsam und zeitlich begrenzt ist.
Datteln
Aufgrund der klimatischen Bedingungen erreichen hier die Datteln keine Höhen von rd. 30 m und es sind keine Früchte zu erwarten. Die echten Dattelpalmen lassen sich jedoch als Kübelpflanzen halten.
Kurkuma
Die ausdauernde und krautig wachsende Pflanze kann bis zu einem Meter hoch werden kann. Kurkuma entwickelt sich nur bei Temperaturen, die konstant über 12 °C liegen.
Macadamia
Wieder einmal sind die Temperaturen der entscheidende Faktor. Macadamia-Bäume gedeihen am besten bei relativ konstanten Temperaturen um 23 °C am Tage und 14 °C bei Nacht. Junge Macadamias können nur in absolut frostfreien Gebieten heranwachsen und müssen bei großer Hitze schattiert werden.
Mango
Die tropische Sommerfrucht lässt sich durchaus aus einem Kern ziehen. Sie sollten allerdings die dekorative Zimmervariante wählen. Outdoor findet der Mango-Baum nur bei Temperaturen von durchschnittlich 24 – 27 °C die idealen Bedingungen, um zu wachsen und Früchte auszubilden.
Moringa
Die Anzucht des Meerrettichbaumes mittels Samen ist ganzjährig möglich. Was ist das Problem? Die Temperaturen, die in unseren Breiten kein Wohlfühlgefühl für die Pflanzen aufkommen lassen. Moringa braucht mindestens eine Temperatur von 22 °C, der Wohlfühlbereich der Pflanze liegt zwischen 25 und 35 °C im Schatten.
Pandanus
Der Schraubenbaum hat seinen Ursprung in Afrika, Südostasien oder Madagaskar. Die immergrüne Pflanze wächst je nach Art als Baum oder Strauch und bildet dekorative Luft- oder Stelzwurzeln aus. Da diese Pflanze bereits bei dauerhaften Temperaturen von unter 15 °C Probleme bekommt, wird sie bei uns als Zimmer- oder Kübelpflanze gehalten. Pandan wird als Gewürz verwendet und verleiht den Speisen eine saftig grüne Farbe.
Teff
Teff wird als das kleinste Getreide der Welt „die Zwerghirse“ bezeichnet und ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Süßgräser. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Äthiopien und Eritrea. Mittlerweile hat sich diese Pflanze für den Anbau in anderen tropischen und subtropischen Gebieten bewährt. Es lässt sich zwar im Garten kultivieren, ist allerdings aufgrund der geringen Erträge absolut zu vernachlässigen.
Fazit
Es gibt eine ganze Reihe an trendigen Superfood-Exoten, die sich heimischen Garten kultivieren lassen (diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit). Inwieweit es allerdings sinnvoll ist, überlasse ich ganz Ihnen. Zumal es viele heimische, angepasste Pflanzen gibt, die ähnlich gute oder sogar mehr der wertvollen Inhaltsstoffe enthalten. Hinzu kommt eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit, die gewünschten guten Ernteergebnisse zu erzielen.
Doch zugegeben: Wenn Ihnen der Sinn nach etwas Ausgefallenerem steht und Sie den einen anderen Blickfang im Garten anbieten wollen, dann ist es einen Versuch wert.
Das Thema heimisches Superfood als Alternative wird ausführlich in einem separaten Beitrag behandelt.